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Psychotherapie im Strafvollzug. Eine Evaluation der Wirksamkeit von Behandlungsprogrammen für Gewalt -, Sexual - und junge Straftäter in baden-württembergischen Justizvollzugsanstalten

Wagner, Anna Sophia

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Abstract

Gewaltstraftaten im Sinne von körperlicher Gewalt bis hin zum Totschlag und sexualisierter Gewalt sind und bleiben ein Thema des gesellschaftlichen Interesses. Die Täter fügen den Opfern schwere Schäden zu, die lang andauernde Traumatisierungen zur Folge haben können. Neben der akuten Unterstützung und dem Schutz der Opfer sind auch Maßnahmen wichtig, die darauf zielen, künftige Opfer zu vermeiden. Tatgeneigten- Programme können greifen, bevor Personen zu Tätern werden. Aber auch nach dem Strafvollzug von Tätern, die bereits Gewalt- oder Sexualstraftaten begangen haben, kann es zu Rückfällen kommen, die Opfer verursachen. Dies geschieht besonders dann, wenn Täter während ihrer Inhaftierung nicht ausreichend behandelt werden. Aktuelle internationale Forschungsergebnisse zeigen, dass eine deliktorientierte psychotherapeutische Behandlung von Straftätern die Rückfallrate teilweise deutlich senken kann (vgl. u. a. Hanson, Bourgon, Helmus & Hodgson, 2009; Cortoni, Nunes & Latendresse, 2006; Endrass, Rossegger, Noll & Urbaniok, 2008) und somit ein wirksames Mittel des präventiven Opferschutzes ist. Bei diesen Studien wurde jeweils überprüft, ob die Teilnahme an einer Behandlungsmaßnahme Einfluss auf das erneute Begehen einer Straftat hat. Es besteht jedoch ein Mangel an Untersuchungen über die Wirkung von Behandlungsprogrammen, die in deutschen Strafanstalten durchgeführt wurden. Die vorliegende Arbeit liefert praxisnahe Informationen über erfolgversprechende Behandlungsmaßnahmen unter regionalen Bedingungen. Der Landtag von Baden-Württemberg hat, auf Initiative der in Karlsruhe ansässigen Behandlungsinitiative Opferschutz e. V. (BIOS BW e.V.), Haushaltsmittel zur Behandlung gefährlicher Gewalt- und Sexualstraftäter zur Verfügung gestellt, durch welche Pilotprojekte in den Justizvollzugsanstalten Adelsheim, Bruchsal, Heilbronn, Heimsheim, Mannheim und Offenburg unterstützt wurden. Die Evaluation dieser Therapieprogramme erfolgte in Kooperation des Kriminologischen (Prof. Dr. Dieter Dölling) und des Psychologischen Instituts (Prof. Dr. Peter Fiedler) der Universität Heidelberg und wurde von der BIOS e.V. und der Manfred Lautenschläger Stiftung (Wiesloch) unterstützt. Die vorliegende Untersuchung entstand als Fortführung der Arbeit von Dipl.-Psych. Farina Morawietz, die bis Februar 2012 die Untersuchung durchführte. Von Februar 2010 bis August 2014 wurden diejenigen inhaftierten Straftäter untersucht, die an den (gruppen-) therapeutischen Interventionen teilgenommen hatten. Ausgangspunkt des Untersuchungsaufbaus sind Studien, die belegen, dass sich Straftäter in gewissen Psychotherapie im Strafvollzug 8 Einleitung Eigenschaften von nicht straffälligen Personen unterscheiden. Solche Eigenschaften sind u.a. verzerrte Denkmuster, affektive Defizite, gewaltfördernde Kognitionen, sprachliche Defizite, Mangel an (Opfer-)Empathie, geringes Selbstwertgefühl, verminderte Selbstkontrolle, Defizite in der Kommunikation und Zurechnungsfähigkeit sowie Probleme in sozialen Fähigkeiten, in der Stressbewältigung, im Problemlösen und der Introspektionsfähigkeit (Egan, Kavanagh & Blair, 2005; Fisher, Beech & Browne, 1999; Flanagan & Hayman-White, 2000; Graham, 1993; Marshall & Moulden, 2001; Marshall, Marshall, Sachdev & Kruger, 2003; McGrath, Cann & Konopasky, 1998; Nuhn-Naber, Rehder & Wischka, 2002; Rice, Chaplin, Harris & Coutts, 1994; Tierney & McCabe, 2001; Wahl, 2009; Ward, Hudson & Marshall, 1995). Ausgehend von der Untersuchung der Probanden vor Beginn der Therapiemaßnahmen wird in der vorliegenden Arbeit untersucht, ob und wie sich diese Eigenschaften im Verlauf der Behandlung verändern. Die vorliegende Forschungsarbeit gliedert sich in vier Abschnitte: Im theoretischen Teil werden Konzepte und Befunde zu den moderierenden Variablen delinquenten Verhaltens und therapeutischer Interventionen an inhaftierten Gewalt-, Sexual- und jugendlichen Straftätern dargestellt, die evaluierten Behandlungsprogramme beschrieben und die untersuchten Fragestellungen abgeleitet. Im methodischen Teil werden der Untersuchungsaufbau sowie verwendete Instrumente und Auswertungsmethoden dargestellt. Im dritten Teil der Arbeit werden die untersuchten Stichproben beschrieben und Ergebnisse berichtet. Der vierte Teil analysiert schließlich Stärken und Schwächen der Untersuchung und gibt einen Ausblick auf mögliche Forschungsperspektiven.

Document type: Dissertation
Supervisor: Fiedler, Prof. Dr. Peter
Date of thesis defense: 7 March 2016
Date Deposited: 18 Aug 2016 12:57
Date: 2016
Faculties / Institutes: The Faculty of Behavioural and Cultural Studies > Institute of Psychology
Juristische Fakultät > Institut für Kriminologie
DDC-classification: 150 Psychology
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