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Bewertung der eigenen sportlichen Leistung in Abhängigkeit von der psychologischen Distanz

Ryzih, Elizaveta

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PDF, German
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Abstract

Jeder Sportler und jede Sportlerin bewertet im Anschluss eines Wettbewerbs seine bzw. ihre eigene Leistung. Diese Bewertung hat zahlreiche wichtige Konsequenzen, nicht nur für die unmittelbar empfundenen Emotionen, sondern beispielsweise auch für die mittel und langfristige sportliche Motivation. Bisherige Arbeiten zeigen, dass für diese Bewertung nicht nur das objektive Endresultat eine Rolle spielt, sondern beispielsweise auch die Leichtigkeit, mit der man sich andere Ausgänge des Wettkampfs vorstellen kann oder die vorherigen eigenen Erwartungen an die zu erbringende Leistung. Eine in der Literatur bisher wenig beachtete mögliche Einflussgröße ist die psychologische Distanz zu der bewerteten Leistung. Nach der Construal Level Theory von Liberman und Trope (2010) geht eine hohe psychologischen Distanz mit einem hohen Grad an mentaler Abstraktion einher und umgekehrt. Das Ausmaß an mentaler Abstraktion kann wiederum dazu führen, dass dieselbe Situation sehr unterschiedlich bewertet wird. In der vorliegenden Dissertation wird eine mögliche Rolle der zeitlichen Distanz auf die Bewertung sportlicher Leistungen untersucht. Dazu wurden vier Studien durchgeführt. In Studie 1 ging es darum, drei zentrale Untersuchungen zum Einfluss der zeitlichen Distanz von Liberman und Trope (1998) und Liberman, Sagristano und Trope (2002) innerhalb eines sportlichen Kontexts zu replizieren, was sowohl die Inhalte der Studie als auch die Versuchsteilnehmer und -teilnehmerinnen (N = 102 Sportstudierende) betraf. Die Überprüfung aus der Construal Level Theory abgeleitete Hypothesen ergab in diesem Kontext allerdings keine der zu erwartenden Ergebnisse. In Studie 2 wurde ein Fragebogen entwickelt und an einer Stichprobe von N = 116 U23 Leichtathleten und -athletinnen getestet, mit dessen Hilfe sich Zufriedenheit von Sportlern und Sportlerinnen über die vollbrachte Leistung nach Beendigung des Wettbewerbs reliabel und valide erfassen lässt. Die Zufriedenheit steht in Abhängigkeit der beiden Variablen Platzierung und Verbesserung, welche High- und Low-Level Konstrukten zugeschrieben werden. Unter anderem zeigte sich, dass die Platzierung den größeren Einfluss auf die Zufriedenheitsbewertung einnimmt. In der Hauptuntersuchung, Studie 3, bewerteten insgesamt N = 204 Athleten und Athletinnen aus Leichtathletik, Schwimmen und Gewichtheben ihre Leistung direkt nach dem Wettkampf und erneut drei Monate nach der ersten Befragung. Nach der Construal Level Theory lässt sich eine systematische Veränderung voraussagen. Bei einer größeren zeitlichen Distanz zum Ereignis sollte die Zufriedenheit mit der Wettkampfleistung stärker durch High-Level Konstrukte getrieben werden als unmittelbar nach dem Wettkampf. Es zeigt sich allerdings, dass über alle Versuchsteilnehmenden hinweg sich weder Platzierung noch Verbesserung signifikant auf die Zufriedenheitsbewertung ausgewirkt haben, weder nach Wettkampfende noch drei Monate danach. Studie 4 stellt einen Zusatz dar, um die beiden Versuchsgruppen der Leichtathleten, U23 (N = 52) vs. Erwachsene (N = 46), miteinander zu vergleichen. Es zeigte sich in der deskriptiven Statistik, dass die jüngere Versuchsgruppe mit einem höheren motivationalen Anreiz an ihren Wettbewerb heran tritt und das einer der Gründe dafür sein kann, warum die Ergebnisse im ersten Messzeitpunkt in Studie 3 zu Studie 2 nicht bestätigt werden konnten. Insgesamt widersprechen die Ergebnisse der vier empirischen Studien dieser Arbeit der Annahme, dass sich die Bewertung von sportlichen Leistungen in Abhängigkeit von der zeitlichen Distanz zum Ereignis in der von der Construal Level Theory postulierten Weise vorhersagen lässt. Möglicherweise überwiegen im sportlichen Kontext andere individuelle bedeutsame Faktoren, die bestimmen, wie Sportler und Sportlerinnen ihre erbrachte Leistung bewerten, so dass sich der postulierte systematische Einfluss des Construal Levels nur schwer nachweisen lässt.

Document type: Dissertation
Supervisor: Plessner, Prof. Dr. Henning
Place of Publication: Heidelberg
Date of thesis defense: 26 May 2021
Date Deposited: 07 Jul 2021 14:19
Date: 2021
Faculties / Institutes: The Faculty of Behavioural and Cultural Studies > Institut für Sport und Sportwissenschaft
DDC-classification: 150 Psychology
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