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Die Dokumentation und Analyse von körperlicher Aktivität, motorischer Leistungsfähigkeit und Sturzangst sowie die Entwicklung und Evaluation spezifischer Assessmentstrategien im Rahmen der poststationären, rehabilitativen Nachsorge bei multimorbiden, hochbetagten Menschen mit motorischer und kognitiver Einschränkung

Abel, Bastian

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PDF, German
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Abstract

Das Ziel der vorliegenden Arbeit war die Dokumentation und Analyse von körperlicher Aktivität, motorischer Leistungsfähigkeit und Sturzangst von multimorbiden, alten Menschen mit motorischer und kognitiver Einschränkung im poststationären, rehabilitativen Setting sowie die Entwicklung und Evaluation methodischer Grundlagen, die zur Optimierung zukünftiger Studien und Therapiemaßnahmen in diesen drei Bereichen beitragen und dadurch potenziell zu einer besseren Versorgung führen. Manuskript I untersucht die Effekte und Nachhaltigkeit eines spezifischen Programms zur Förderung der körperlichen Aktivität im Rahmen eines motorischen Trainings bei alten Menschen mit leichter bis moderater Demenz. Es zeigt sich, dass die körperliche Aktivität einer solchen vulnerablen Population mithilfe eines speziell konzipierten demenzspezifischen Ansatzes, der die charakteristischen Einschränkungen der betroffenen Personen minimiert, signifikant gesteigert werden kann. Die körperliche Aktivität wird in dieser Studie mittels eines Fragebogens erhoben, einer Methode die aufgrund des dynamischen, technologischen Fortschritts allmählich durch eine Vielzahl objektiver, sensorbasierter Messmethoden verdrängt wird. Damit die Beeinträchtigung durch das Tragen eines Aktivitätsmonitors vermindert und die Akzeptanz und Kosteneffizienz einer sensorbasierten Aktivitätsdokumentation gesteigert wird, ist es wichtig den Erhebungszeitraum so kurz wie möglich zu halten. Aus diesem Grund analysiert Manuskript II erstmals die Tag-zu-Tag-Variabilität mehrerer sensorbasierter Aktivitätsparameter bei multimorbiden, älteren Menschen mit leichter bis moderater Demenz. Zwei aufeinanderfolgende Tage sind dabei ausreichend, um Parameter, die nicht mit dem Gehen in Zusammenhang stehen, reliabel zu dokumentieren. Gleichzeitig stellt sich heraus, dass die Tag-zu-Tag-Variabilität von Parametern, die mit dem Gehen zusammenhängen, sowohl vom Erhebungstag (Wochen- vs. Wochenendtag) als auch teilweise von unterschiedlichen Begleitfaktoren beeinflusst wird. Die motorische Leistungsfähigkeit hat zwar keinen Einfluss auf die Tag-zu-Tag-Variabilität der verschiedenen Aktivitätsparameter, ist aber ein entscheidender Faktor hinsichtlich der Fähigkeit in der eigenen Häuslichkeit leben zu können. Infolge einer akuten Erkrankung oder Verletzung kommt es häufig zu einem Rückgang der motorischen Leistungsfähigkeit, der insbesondere ältere Menschen mit dem Verlust ihrer Autonomie bedroht. Dieses Risiko steigt, wenn bei den Betroffenen zusätzlich noch eine kognitive Einschränkung vorliegt. Deshalb untersucht Manuskript III die kurzfristige Entwicklung der motorischen Leistungsfähigkeit und weiterer klinisch relevanter Parameter im Anschluss an eine stationäre Rehabilitation bei kognitiv eingeschränkten, alten Menschen nach Hüft- und/oder Beckenfraktur. Die geringe bis moderate Verbesserung der motorischen Leistungsfähigkeit, die sich ohne standardisierte Intervention innerhalb einer durchschnittlich knapp drei Wochen dauernden Übergangsphase ins häusliche Umfeld zeigt, deutet auf ein hohes Potenzial für weitere Verbesserungen in dieser vulnerablen Population hin. Ein fortgeführtes, körperliches Training und die Förderung von körperlicher Aktivität im häuslichen Umfeld können demnach die Rehabilitation bei multimorbiden, älteren Patientinnen und Patienten weiter unterstützen. Da es im selben Zeitraum zu einer geringen Zunahme der Sturzangst und der sturzassoziierten Selbstwirksamkeit kommt und sich eine vermehrte Sturzangst am Ende der Rehabilitation als limitierender Faktor für die Steigerung der motorischen Leistungsfähigkeit herausstellt, ist die valide und zuverlässige Dokumentation von Sturzangst bei alten Menschen mit motorischer und kognitiver Einschränkung von großer Bedeutung. Vor diesem Hintergrund bewertet Manuskript IV die psychometrischen Eigenschaften der deutschen Übersetzung des Sturzangstfragebogens Fear of Falling Questionnaire-Revised bei motorisch beeinträchtigten, älteren Personen mit und ohne kognitive Einschränkung. Eine moderate Konstruktvalidität und gute Reliabilität verdeutlichen, dass dieser Fragebogen ein geeignetes Assessmentinstrument zur Beurteilung der Sturzangst in dieser vulnerablen Zielgruppe darstellt. Um die zunehmend hervortretenden und auf Sensoren beruhenden Assessmentstrategien auch in vulnerablen Gruppen erkenntnisgewinnbringend einzusetzen, analysiert Manuskript V die sensorbasierte körperliche Aktivität bei multimorbiden, älteren Erwachsenen mit motorischer und kognitiver Einschränkung. Neben etablierten, quantitativen Aktivitätsparametern werden erstmals innovative, qualitative Variablen des Geradeaus- und Kurvengehens mit validen Methoden unter habituellen Bedingungen in solch einer vulnerablen Population erhoben. Hierbei zeigen sich durchschnittlich ungefähr drei Wochen nach Entlassung aus einer stationären Rehabilitation eine geringe körperliche Aktivität sowie eine verminderte Gangqualität. Zusammenhangsuntersuchungen identifizieren verschiedene innovative, qualitative Aktivitätsvariablen des Geradeaus- und Kurvengehens sowie in einem Einzelfall auch eine Variable der motorischen Leistungsfähigkeit als unabhängige Determinanten von quantitativen Parametern der körperlichen Aktivität. Demnach scheinen spezifische qualitative Variablen des habituellen Gehens für die Steigerung der Aktivitätsquantität relevant zu sein. Zusammengefasst verdeutlichen die Studienergebnisse das große Potenzial von motorisch und kognitiv beeinträchtigten, älteren Menschen sowohl ihre körperliche Aktivität als auch ihre motorische Leistungsfähigkeit steigern zu können. Des Weiteren leisten die vorliegenden Studien wesentliche methodische Beiträge zur sensorbasierten Dokumentation von körperlicher Aktivität sowie zur validen Beurteilung der sich auf die Aktivität negativ auswirkenden Sturzangst. In Anbetracht einer alternden und zunehmend inaktiven Gesellschaft liefert diese Dissertationsschrift bedeutende Grundlagen für zukünftige Untersuchungen und körperliche Interventionsprogramme bei multimorbiden, hochbetagten Menschen mit motorischer und kognitiver Einschränkung.

Document type: Dissertation
Supervisor: Hauer, Prof. Dr. Klaus
Place of Publication: Heidelberg
Date of thesis defense: 9 September 2021
Date Deposited: 02 Nov 2021 10:46
Date: 2021
Faculties / Institutes: The Faculty of Behavioural and Cultural Studies > Institut für Sport und Sportwissenschaft
DDC-classification: 796 Athletic and outdoor sports and games
Controlled Keywords: Geriatrie, Gerontologie, Rehabilitationswissenschaft, Bewegungswissenschaft, Demenz
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