Directly to content
  1. Publishing |
  2. Search |
  3. Browse |
  4. Recent items rss |
  5. Open Access |
  6. Jur. Issues |
  7. DeutschClear Cookie - decide language by browser settings

Einfluss von Geburtsmodus, Geburtsverletzungen und peripartaler Erwartungshaltung auf die Sexualität von Frauen drei Monate nach der Geburt

Link, Georgina Clara

[thumbnail of GeorginaLinkDissertationpdfA.pdf]
Preview
PDF, German
Download (2MB) | Terms of use

Citation of documents: Please do not cite the URL that is displayed in your browser location input, instead use the DOI, URN or the persistent URL below, as we can guarantee their long-time accessibility.

Abstract

Weltweit steigen die Raten an Sectiones caesarea entgegen der Empfehlung der World Health Organisation (WHO) an. Dafür wird teilweise die Sectio caesarea auf Wunsch der Mutter verantwortlich gemacht. Auch die Sexualität spielt eine Rolle bei der Entscheidung für einen Entbindungsmodus. Es gibt bei einigen Frauen die Erwartung, dass eine Sectio caesarea gegenüber einer vaginalen Geburt protektiv für die Sexualität sei. Demgegenüber steht, dass die momentane Studienlage hinsichtlich des Entbindungsmodus und der Sexualität kontrovers ist. Diese prospektive Studie soll deshalb untersuchen, wie sich die Sexualität von Frauen drei Monate nach der Geburt im Gegensatz zu vor der Schwangerschaft abhängig von Entbindungsmodus und Geburtsverletzungen entwickelt, welche Erwartungen die Frauen abhängig vom Entbindungsmodus an die postpartale Sexualität haben und wie diese Erwartungshaltung die Sexualität drei Monate nach Geburt beeinflusst. Für diese Studie wurden die Entbindungsmodi nach vaginaler Spontangeburt, vaginal operativer Geburt und Sectio caesarea unterschieden. Die Geburtsverletzungen wurden in keine Verletzung (unbeschadetes Perineum und Dammriss ersten Grades), Dammrisse zweiten Grades, Episiotomien, sowie Dammrisse dritten und vierten Grades zusammengefasst eingeteilt. Die Befragung erfolgte zum Zeitpunkt der Geburt und drei Monate später. Die Erwartungshaltung wurde mit Hilfe eines selbsterstellten Fragebogens bei der Geburt erfasst und die Sexualität mittels der international gebräuchlichen standardisierten Fragebögen Sexual Activity Questionnaire und Female Sexual Function Index jeweils für die Zeitpunkte vier Wochen vor der Schwangerschaft und drei Monate postpartum untersucht. In die Studie konnten 522 Nulli- und Multiparae, um den Zeitpunkt der Geburt eingeschlossen werden, wovon 344 an der Verlaufsbeobachtung nach drei Monaten teilnahmen. Nach der Geburt zeigten sich zwischen den Entbindungsmodi keine Unterschiede in der Sexualität. Bei den Geburtsverletzungen hingegen waren einige Scorewerte der Gruppen mit Dammrissen zweiten Grades und Episiotomie signifikant schlechter als bei Patientinnen ohne Verletzungen, wobei allerdings einige Ergebnisse widersprüchlich waren. Es verschlechterte sich die Sexualität im Vergleich zu vor der Schwangerschaft bei allen Gruppen und bis auf einige wenige Ausnahmen in den Gruppen mit vaginal operativer Entbindung oder Episiotomie waren diese Verläufe signifikant. Allgemein zeigte sich, dass die meisten Frauen keine Veränderung der Sexualität nach der Geburt erwarteten, davon ausgenommen, dass die Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs nach der Geburt abnimmt. Unterschieden nach Entbindungsmodi hatten Frauen mit vaginal operativer Entbindung signifikant mehr Angst vor einer veränderten Sexualität als die anderen beiden Gruppen (60% vs. 32,1% und 36,6%; alle p < 0,01). Frauen nach Sectio caesarea machten die Entscheidung für den angestrebten Entbindungsmodus eher von der Sexualität abhängig als Frauen mit vaginaler Spontangeburt (11,6 % vs. 4,7 %; p = 0,006). Außerdem ergaben Erwartungen zur Orgasmushäufigkeit und Lust des Partners signifikante Unterschiede zwischen den Entbindungsmodi (alle p < 0,05). Drei Monate nach der Geburt zeigten die Erwartungen keinen Einfluss auf die Sexualität mit zwei Ausnahmen, wobei insbesondere eine pessimistisch Erwartungshaltung zum Einfluss des Stillens auf die Sexualität die Sexualfunktionen der Entbindungsmodi in unterschiedlichen Untersuchungsdomänen negativ beeinflusste. Insgesamt steht diese Arbeit in Kongruenz mit anderen Studien, die keinen protektiven Effekt einer Sectio caesarea auf die postpartale Sexualität feststellen konnten. Der Einfluss von Dammrissen zweiten Grad und Episiotomien auf die postpartale Sexualität bleibt aufgrund gegensätzlicher Ergebnisse offen. Die signifikanten Unterschiede in der Erwartungshaltung der Entbindungsmodi könnten potentielle Confounder in Studien zur postpartalen Sexualität darstellen. Insbesondere Erwartungen zum Einfluss des Stillens beeinflussten die Sexualität nach 3 Monaten.

Document type: Dissertation
Supervisor: Berlit, Prof. Dr. med. Sebastian
Place of Publication: Heidelberg
Date of thesis defense: 1 March 2022
Date Deposited: 02 May 2022 07:14
Date: 2022
Faculties / Institutes: Medizinische Fakultät Mannheim > Frauenklinik
About | FAQ | Contact | Imprint |
OA-LogoDINI certificate 2013Logo der Open-Archives-Initiative