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Führt die Verwendung der Blutsperre bei der Implantation von Knie-Totalendoprothesen zu einer besseren Positionierung der Implantate und einer höheren periprothetischen Zementpenetration? Eine randomisierte klinische Studie

Stetzelberger, Vera Maren

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Abstract

Bei der Implantation von zementierten Knie-Totalendoprothesen wird routinemäßig eine Blutsperre verwendet um den intraoperativen Blutverlust zu minimieren. Dadurch werden eine bessere Visualisierung des Operationsfeldes und blutfreie Osteotomieflächen gewährleistet, die wiederum die periprothetische Zementpenetration verbessern sollen. Jedoch wird die Standardanwendung der Blutsperre zunehmend aufgrund mehrerer Nachteile kritisiert. In dieser prospektiv randomisierten monozentrischen klinische Studie wurden 86 Patienten (2013-2015) mit geplanter Knie-Totalendoprothese anhand sorgfältig ausgewählter Ein- und Ausschlusskriterien eingeschlossen. Die Patienten wurden zufällig der Gruppe A (mit Blutsperre) oder B (ohne Blutsperre) zugeteilt. In Gruppe A wurde kurz vor Operationsbeginn eine Blutsperre mit einem Manschettendruck von 360 mmHg angelegt und aktiviert. Bei allen Patienten wurden zementierte PFC® Sigma® Prothesen implantiert. Die primären Zielparameter wurden anhand kalibrierter standardisierter anteroposteriorer, lateraler sowie Ganzbein- Röntgenaufnahmen untersucht. Die Genauigkeit der Implantatpositionierung wurde durch Erfassung des mechanischen tibiofemoralen Winkels, der Gelenklinienverschiebung und der Patellahöhe beurteilt. Die Zementeindringtiefe wurde anhand des Knee society score systems an insgesamt 10 Zonen gemessen. Die Intra- und Interobserver Reliabilität wurde für alle radiologischen Parameter berechnet. Der perioperative Blutverlust wurde erfasst, zusätzlich wurden der Gesamtblutverlust sowie der versteckte Blutverlust berechnet. Die Schmerzintensität wurde prä- und sechs Tage postoperativ mit der visuellen Analog Scala gemessen. Die Analgetikaeinnahme bei Entlassung, sowie perioperative Komplikationen wurden dokumentiert. Die präoperative und sechs Tage postoperativ gemessenen Beinumfänge an Oberschenkel, Knie und Unterschenkel ermöglichten das Berechnen der Extremitätenschwellung. Die randomisierten Gruppen waren strukturgleich in Hinblick auf alle erfassten demographischen Parameter, auch die Gelenklinie und die Patellahöhe waren ähnlich verteilt. Die mechanische Beinachse, die Gelenklinie und die Patellahöhe wurde in beiden Gruppen adäquat rekonstruiert. Die kumulierte periprothetische Zementeindringtiefe ergab keinen signifikanten Unterschied zwischen den Gruppen. Der geschätzte intraoperative Blutverlust wurde durch die Blutsperre signifikant reduziert. Der berechnete Gesamtblutverlust sowie die Transfusionsrate ergaben keinen Unterschied zwischen den Gruppen. Die Schmerzintensität war prä- und postoperativ vergleichbar, jedoch war die berechnete Schmerzreduktion ohne Blutsperre höher und der Opioidkonsum bei Entlassung geringer. In Gruppe A wurde eine grössere Weichteilschwellung am Oberschenkel festgestellt, jedoch ohne statistische Signifikanz. In Gruppe A wurde eine tiefe Beinvenenthrombose und ein tiefer Wundinfekt mit erforderlicher Revision, in Gruppe B eine Wundheilungsstörung dokumentiert. Die Genauigkeit der Implantatpositionierung wurde durch die optimierte Visualisierung nicht verbessert und die periprothetische Zementpenetration durch den verringerten intraoperativen Blutverlust nicht gesteigert. Die Blutsperre ergab keine signifikante Reduktion des berechneten Gesamtblutverlustes und der Transfusionsrate. Die vermuteten Vorteile der Blutsperrenanwendung wurden in dieser Studie daher nicht bestätigt. Eher wurden die potentiellen negativen Auswirkungen der Blutsperre auf das unmittelbar postoperative klinische Outcome bestätigt. Insbesondere wurde ohne Blutsperre verringerte Schmerzintensitäten, ein verminderter postoperativer Opioidbedarf sowie eine geringere Weichteilschwellung erfasst. Der routinemäßige Einsatz der Blutsperre sollte diesen Resultaten zufolge grundlegend überdacht werden.

Document type: Dissertation
Supervisor: Jawhar, Prof. Dr. Ahmed
Place of Publication: Heidelberg
Date of thesis defense: 10 November 2021
Date Deposited: 04 Jul 2022 13:06
Date: 2022
Faculties / Institutes: Medizinische Fakultät Mannheim > Orthopädische Klinik
DDC-classification: 610 Medical sciences Medicine
Controlled Keywords: Knie, Osteoarthritis, Arthrose, Gelenk
Uncontrolled Keywords: Knie-Totalendoprothese; Blutsperre; Tourniquet; Blutverlust; Zementpenetration; Gelenkersatz; Postoperativer Schmerz; Komplikationen; Aseptische Lockerung
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