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NO RISK – mehr Sicherheit für operative Patienten

Brauer, Christian

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PDF, German
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Abstract

Insbesondere in Bereichen, in denen unterschiedliche Professionen zusammenarbeiten, ist eine effektive Patientenübergabe essentiell. Fehlerhafte und mangelnde Kommunikation stellen in diesem Bereich die steilsten Prädiktoren für Schäden im Gesundheitswesen dar. Deshalb sollte diesem kritischen Bereich innerhalb der Patientenversorgung eine besondere Aufmerksamkeit zuteilwerden. Um effektiv und widerspruchsfrei zu kommunizieren, gibt es verschiedene Modelle. Das Modell SBAR, aus dem militärischen Hochrisikobereich kommend, hat sich in den letzten Jahren immer mehr im medizinischen Kontext durchgesetzt. Auf diesem aufbauend wurde in Wiesbaden das „NO RISK“-Modell als Modifikation von SBAR entwickelt und mit der vorliegenden Studie wurde untersucht, inwieweit der kritische Bereich der postoperativen Patientenübergaben im Aufwachraum durch die konsequente Anwendung des „NO RISK“-Modell den Informationsfluss und dadurch bedingt vermutlich auch die Patientensicherheit erhöhen kann. Dazu wurde in einer ersten Beobachtungsphase anhand von 160 Patientenübergaben erfasst, welche Parameter aktuell übergeben werden. Anschließend erfolgte eine Schulung auf das neue „NO RISK“-Modell innerhalb der Ärzteschaft und des Pflegepersonals der gesamten Klinik für Anästhesie an einem Krankenhaus der Maximalversorgung. Nach einer zweimonatigen Testphase, um sich mit dem neuen Modell vertraut zu machen, in der immer ein Ansprechpartner für eventuell aufkommende Fragen zur Verfügung stand, wurde in einer zweiten Beobachtungsphase an 161 Patienten untersucht, inwieweit sich die übergebenen Informationen durch das neue Schema verändert haben. Außerdem wurde die Zeitdauer der Übergabe erfasst und es erfolgte eine Rückübergabe durch das Pflegepersonal, um zu zeigen, wieviel der übergebenen Informationen reproduziert werden können. Es kam zu einer statistisch signifikanten Zunahme der übergebenen Informationen durch die Einführung von NO RISK. Von vorher 29,2% konnte ein Anstieg auf 33,7% der vorher festgelegten Parameter beobachtet werden. Im Bereich der Zeitdauer zeigte sich ebenfalls eine signifikante Änderung der Übergabedauer von initial 80s auf 91s nach Implementation von NO RISK. Die Reproduzierbarkeit der Übergaben durch die Pflege konnte durch NO RISK ebenfalls statistisch signifikant gesteigert werden, so dass von vorher 28,2% nun 32,5% der Informationen wiedergegeben werden konnten. Außerdem konnte in den Subgruppen „R“, „I“ und „K“ des „NO RISK“-Schemas eine statistisch signifikante Zunahme der übergebenen Informationen gezeigt werden. Auffällig war eine mäßige Akzeptanz innerhalb der Ärzteschaft, das neue Schema anzuwenden, wenn gleich die Daten im direkten Vergleich zeigen konnten, dass Übergaben mit NO RISK effektiver sind als die Übergaben ohne das Schema. Hier besteht für die Zukunft ein weiterer Schulungsbedarf, um auf die Notwendigkeit einer effektiven Kommunikation hinzuweisen. Insgesamt konnte mit dieser Untersuchung gezeigt werden, dass die Einführung eines Übergabeschemas für Patientenübergaben zu einer Steigerung der übergebenen Informationen und dies vermutlich zu einer Steigerung der Patientensicherheit führt. Insbesondere durch das Erfassen der Rückübergabe 30 Zusammenfassung konnte gezeigt werden, dass durch ein solches Schema beim Empfänger der Übergabe mehr Informationen behalten werden können. Bei der hier untersuchten Stichprobe von insgesamt 321 Patienten konnte eine Power bis ca. 71% erreicht werden, so dass hier in Zukunft noch weitere Untersuchungen mit einer größeren Stichprobe notwendig sind, um zu überprüfen, ob die hier gewonnenen Erkenntnisse reliabel und reproduzierbar sind. Diese Untersuchung wurde als Pilotstudie angesetzt, um grundlegend zu untersuchen, inwieweit eine strukturierte Übergabe für den Empfänger wahrgenommen wird und ob dadurch mehr Informationen wiedergegeben werden können. Diese grundsätzliche Tendenz konnte mit Hilfe dieser Pilotstudie gezeigt werden. Aktuell gibt es noch keine publizierten Daten bezüglich der Closed-loop- Rückübergabe, so dass hier zentrale Frage war, ob die Annahme einer Verbesserung durch strukturierte Übergaben zutreffend ist und dieser Aspekt konnte gezeigt werden.

Document type: Dissertation
Supervisor: Beck, Prof. Dr. med. Grietje
Place of Publication: Heidelberg
Date of thesis defense: 13 July 2022
Date Deposited: 06 Oct 2022 06:01
Date: 2022
Faculties / Institutes: Medizinische Fakultät Mannheim > Institut für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin
DDC-classification: 610 Medical sciences Medicine
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