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Abstract
Adipositas ist ein weltweit zunehmendes und nicht nur kosmetisches Problem, sondern ein schwerwiegender Gesundheitszustand mit einem erhöhten Risiko für eine Vielzahl von Krankheiten. Die bariatrische Chirurgie stellt den derzeit erfolgversprechendsten Therapieansatz dar und es besteht kein Zweifel an den signifikant positiven Auswirkungen der bariatrischen Eingriffe auf Stoffwechselerkrankungen, es ist jedoch unklar, welchen Einfluss die Operationen im Hinblick auf erosive Risikofaktoren für die Zahngesundheit haben. Das Ziel der durchgeführten Untersuchung war daher zu evaluieren, ob Patienten, welche sich einer bariatrischen Operation unterzogen haben, im Vergleich zu präoperativen Patienten, erhöhte Werte an dentalen Erosionsläsionen aufweisen und ob einzelne signifikant bariatriebezogene Ursachen im multifaktoriellen Entstehungsprozess der Erosionen ermittelbar sind. Methodisch erfolgte neben einer zahnärztlichen Befundung mit Erfassung des jeweiligen dentalen Erosions-vorkommens eine Patientendatenerhebung zu soziodemographischen sowie säure- und mundhygiene-bezogenen Parametern mittels eines Fragebogens. Des Weiteren fand eine Blutentnahme zur Ermittlung der Calcium- und Vitamin-D-Werten und eine Speichelflussmessung statt. Insgesamt liegen, aus der im Universitätsmedizin Mannheim erfolgten Untersuchung, die Daten von 31 adipösen, präoperativen Patienten und 31 bariatrischen, postoperativen Patienten vor. Im Vergleich der beiden Gruppen ist kein signifikanter Unterschied bezüglich des Vorkommens von erosiven Zahnschäden erkennbar. Beide Patientengruppen weisen jedoch einen gewissen Anteil an Erosionsschäden von mindestens mittleren Schweregrades sowie ein suboptimales Mundhygieneverhalten auf. Tatsächlich stellen sich bei den postoperativen Patienten sogar verbesserte Werte an Calcium- und Vitamin-D im Blutserum, ein geringeres Auftreten von GERD und ein verminderter Softdrink-Konsum dar. Hinsichtlich des sozioökonomischen Hintergrundes korreliert ein finanziell unterdurchschnittliches Einkommen mit einem verstärkten Auftreten von Erosionsschäden. Beide Patientengruppen können somit durch erosiven Zahnverschleiß gefährdet sein, jedoch führt eine entsprechende präoperative Aufklärung sowie die konsequente Einnahme von Nährstoffpräparaten zu einer Vermeidung weiterer Erosionen. Regelmäßige zahnärztliche Kontrolltermine sollten prä- und postoperativ in das Therapieprogramm aufgenommen werden.
Document type: | Dissertation |
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Supervisor: | Otto, Prof. Dr. Mirko |
Place of Publication: | Heidelberg |
Date of thesis defense: | 1 December 2022 |
Date Deposited: | 13 Mar 2023 10:23 |
Date: | 2023 |
Faculties / Institutes: | Medizinische Fakultät Mannheim > Chirurgische Klinik |
DDC-classification: | 610 Medical sciences Medicine |