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Entwicklung von (inter-)professionellen Kompetenzen und Identität auf einer interprofessionellen Ausbildungsstation

Mink, Johanna

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PDF, German
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Abstract

Hintergrund: Für eine optimale Patient*innenversorgung ist eine funktionierende interprofessionelle Zusammenarbeit beteiligter Berufsgruppen, Patient*innen und Angehöriger von zentraler Bedeutung. Vorbereitend für diese Zusammenarbeit kann die Entwicklung von (inter-)professionellen Kompetenzen und (inter-)professioneller Identität durch interprofessionelle Ausbildung sein. Die Integration interprofessioneller Ausbildung und der Fokus auf Kompetenzerwerb hat in Deutschland sowohl in der Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung, sowie auch im Studium der Humanmedizin an Bedeutung gewonnen. Mehr Möglichkeiten zur Verantwortungsübernahme und dem Erwerb praxisbezogener Kompetenzen sollen die Lernenden auf die Komplexität in der Versorgung optimal vorbereiten. Aktuell findet die Ausbildung oder das Studium jedoch noch vorwiegend monoprofessionell statt und interprofessionelle Ausbildung in klinischen Einsätzen wird noch nicht flächendeckend eingesetzt. Evaluationen interprofessioneller Ausbildungsstationen aus dem englischsprachigen und skandinavischen Raum zeigen vielversprechende Ergebnisse im Hinblick auf den Kompetenzerwerb der Lernenden, es liegen allerdings kaum Erkenntnisse zur Identitätsentwicklung auf entsprechenden Ausbildungsstationen vor. In Deutschland gibt es zu diesen Aspekten so gut wie keine Evidenz. Fragestellung: Wie entwickeln sich (inter-)professionellen Kompetenzen und Identität von Lernenden aus Pflege und Humanmedizin durch den Einsatz auf einer interprofessionellen Ausbildungsstation? Methodik: Das Forschungsdesign entspricht einer prospektiven Mixed Methods Beobachtungsstudie ohne Kontrollgruppe mit Pflegeauszubildenden und Medizinstudierenden aus 16 Kohorten, die auf der Heidelberger interprofessionellen Ausbildungsstation HIPSTA eingesetzt waren. Mit Hilfe von validierten Fragebögen aus dem englischsprachigen Raum, die die selbsteingeschätzten Kompetenzen in Kommunikation und Teamarbeit sowie die Einstellungen gegenüber interprofessionellem Lernen (UWE-IP) und interprofessioneller Zusammenarbeit und Sozialisation (ISVS) erfassen, werden die Lernenden zu drei Zeitpunkten befragt (direkt vor dem Einsatz auf der HIPSTA (T0), am Ende des HIPSTA-Einsatzes (T1) und drei Monate nach dem Einsatz (T2)). In einer Analyse anhand des gemischten linearen Modells werden die festen Effekte Zeitpunkt, Geschlecht und Berufsgruppe untersucht. Gruppeninterviews am Ende des HIPSTA Einsatzes (T1), die mit Hilfe der qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet werden, geben einen tieferen Einblick in die Einstellungen und Erfahrungen der Lernenden, und eine weiterführende rekonstruktive Analyse der Gruppeninterviews anhand der dokumentarischen Methode ermöglicht eine Rekonstruktion der interprofessionellen Sozialisation in den einzelnen Gruppen und eine komparative Analyse der kollektiven Orientierungsrahmen. Die qualitative Inhaltsanalyse von Einzelinterviews, die 1 – 1,5 Jahre nach dem Einsatz auf der HIPSTA durchgeführt wurden, gibt Aufschluss über die Nachhaltigkeit des Kompetenzerwerbs und der Identitätsentwicklung, sowie der Faktoren, die diese beeinflussen. Ergebnisse: Die Untersuchung hat gezeigt, dass die Lernenden der Pflege und Medizin sowohl interprofessionelle Kompetenzen, als auch professionsspezifische und teilweise auch -übergreifende Kompetenzen durch das interprofessionelle Lernen, die interprofessionelle Zusammenarbeit, das eigenverantwortliche Handeln, die Begleitung von Lernbegleiter*innen und den intensiven Patient*innenkontakt entwickelten, die auch nach bis zu 1,5 Jahren noch abrufbar sind. Auch die professionelle Identität konnte in diesem Zusammenhang weiterentwickelt werden und erste Grundlagen für die Entwicklung einer dualen Identität im Sinne einer interprofessionellen und professionellen Identität wurden gelegt. Diskussion: Die Lernenden aus Medizin und Pflege konnten durch den Einsatz auf der interprofessionellen Ausbildungsstation sowohl interprofessionelle wie auch professionsspezifische Kompetenzen erwerben. HIPSTA wurde als eine gute Vorbereitung auf den Berufseinstieg und näherten sich an ihre berufliche Rolle an. Für die nachhaltige Entwicklung einer interprofessionellen Identität und die Festigung der interprofessionellen Kompetenzen könnten das gemeinsame Reflektieren von Stereotypen und das explizite Adressieren von Hierarchien und deren Bedeutung für die Zusammenarbeit bereichernd sein. Darüber hinaus bedarf es auch in der Praxis in anderen Einsätzen im Rahmen der Berufsausbildung, sowie auch in der regulären Versorgung Strukturen, die die Zeit und den Raum geben, um interprofessionell zusammenzuarbeiten und diese Zusammenarbeit auch selbst zu gestalten, zu reflektieren und zu optimieren.

Document type: Dissertation
Supervisor: Wensing, Prof. Dr. Michel
Place of Publication: Heidelberg
Date of thesis defense: 30 January 2023
Date Deposited: 29 Mar 2023 07:19
Date: 2023
Faculties / Institutes: Medizinische Fakultät Heidelberg > Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung
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