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Interesse im Sportunterricht. Theoretische (Re)Konzeptualisierung und Entwicklung eines Fragebogens zur Erfassung des aktuellen Interesses.

Haag, Julius

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PDF, German
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Abstract

Schule ist gemäß ihres gesetzlich verankerten Bildungs- und Erziehungsauftrags dazu angehalten, über die Vermittlung von Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten hinaus die Heranwachsenden in der Entfaltung ihrer Persönlichkeit und der selbstbestimmten, eigenverantwortlichen Lebensweise zu unterstützen. Angesichts dessen kommt der Ausbildung von Interesse eine gewichtige Rolle zu, schließlich trägt Interesse aufgrund seines identitätsstiftenden Charakters nicht nur entscheidend zur allgemeinen Persönlichkeitsbildung bei, sondern fördert als Form autonomer Handlungsveranlassung zusätzlich die Entwicklung von Selbstbestimmung, Mündigkeit und Eigenständigkeit. Auch mit Blick auf den Sportunterricht stellt Interesse auf Seiten der Lernenden ein pädagogisch wünschenswertes Ziel dar. Ausgehend von der curricularen Leitidee einer Erziehung zum Sport sollen Schüler*innen dazu befähigt werden, auf Basis aktiver Auseinandersetzung im Rahmen des Sportunterrichts die für sie geeigneten Bewegungsformen und Sportarten aus einem breiten sportlichen Betätigungsfeld zu identifizieren (Kurz, 2008). Für die langfristige Bindung der Heranwachsenden an Sport ist das Interesse daran zweifelsohne ein unverzichtbarer Bestandteil. Zudem wird Interesse eine lern- beziehungsweise leistungsförderliche Wirkung attestiert. In der Tat belegen zahlreiche Forschungsbefunde (z.B. Jansen et al., 2016) statistisch bedeutsame Zusammenhänge zwischen Interesse und Indikatoren des Lern- sowie Leistungserfolgs. Für das Fach Sport ist der Interesse-Leistungs-Zusammenhang bisher allerdings nur sporadisch beforscht und bedarf weiterer Arbeiten. Zusätzliche Relevanz erfährt die Interessenthematik im pädagogisch-psychologischen Kontext aufgrund der negativen Trendentwicklung. Über den Schulverlauf hinweg nimmt das Interesse der Lernenden an den Unterrichtsfächern kontinuierlich ab – eine Entwicklungstendenz, die auch den Sportunterricht trotz seines nach wie vor hohen Beliebtheitsgrades betrifft (Gerlach et al., 2006). Obgleich der schulpädagogische Stellenwert des Interesses offensichtlich ist, liegen in der empirischen Schulsportforschung bislang vergleichsweise wenige Befunde zum Interesse vor. Die Ursachen für das mangelnde Interesse am Interesse sind sowohl auf theoretischer wie empirischer Ebene zu finden: Zum einen existiert im aktuellen Diskurs ein relativ breit gefächertes Spektrum diverser theoretischer Konzeptualisierungen (zsfd. Renninger & Hidi, 2011), sodass zur Fassung des Interessenkonstrukts verschiedene Bestimmungsmerkmale und heterogene Begrifflichkeiten vorliegen. Vor diesem Hintergrund ist es bisher nur bedingt möglich, Interesse als einheitliches Konstrukt zu definieren und gleichzeitig von anderen emotional-motivationalen Konzepten abzugrenzen. Zum anderen ist die defizitäre Forschungslage dem Mangel an geeigneten Skalen zur Erfassung sportbezogener Interessengegenstände geschuldet. Im Besonderen liegen bislang keine theoretisch fundierten und gleichzeitig empirisch bewährten Messinstrumente vor, die das momentane Interessenerleben der Schüler*innen während des Sportunterrichts zufriedenstellend zu erfassen im Stande sind. In Anbetracht dieser Sachlage zielt die vorliegende Dissertation im Kern darauf ab, die pädagogisch-psychologische Interessenforschung für das Fach Sport anschlussfähig zu machen. Zu diesem Zweck erfolgt unter Berufung auf die Person-Gegenstands-Theorie (Krapp, 2018) zunächst eine gründliche Aufarbeitung des theoretisch-empirischen Forschungsstands, im Zuge dessen Interesse als mehrdimensionales Konstrukt definiert, die konstitutiven Merkmalsbereiche klar bestimmt und die Teilkonstrukte inhaltlich-begrifflich geschärft werden. Mit Rücksicht auf die aktualgenetische Entstehung ebenso wie die ontogenetische Entwicklung von Interesse münden die Ausführungen in einem integrativen Modell, das die unterschiedlichen Teilbereiche der Person-Gegenstands-Theorie sinnvoll miteinander verknüpft. Der empirische Teil der Arbeit widmet sich vorwiegend der Entwicklung eines Messinstruments zur Erfassung des aktuellen Interessenerlebens im Sportunterricht. Um darüber hinaus perspektivisch konkrete Handlungsempfehlungen an Sportlehrkräfte mit dem Ziel der Interessenförderung aussprechen zu können, werden mit Hilfe des neu konzipierten Fragebogens konkrete Maßnahmen zur Steigerung des Interesses im Sportunterricht auf deren Wirksamkeit hin überprüft.

Document type: Dissertation
Supervisor: Heim, Prof. Dr. Rüdiger
Place of Publication: Heidelberg
Date of thesis defense: 21 July 2023
Date Deposited: 15 Aug 2023 13:25
Date: 2023
Faculties / Institutes: The Faculty of Behavioural and Cultural Studies > Institut für Sport und Sportwissenschaft
DDC-classification: 150 Psychology
370 Education
796 Athletic and outdoor sports and games
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