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Acute Stress and Traumatic Stress in Type 2 Diabetes Mellitus

Monzer, Nelly Lou

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Abstract

Hintergrund: Type 2 Diabetes ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen weltweit und die Prävalenzzahlen sowie diabetes-assoziierten Todesfälle steigen aktuell weiter an. In der Di- abetesforschung wird nun auch untersucht, welche Rolle psychologische Faktoren spielen, um so ein umfassenderes Verständnis der Erkrankung zu gewinnen. Chronischer und traumatischer Stress stellen dabei Forschungsschwerpunkte dar. Die vorliegenden Studie untersucht zwei, bisher wenig erforschte, Themenbereiche, die aus psychosomatischer Sicht von besonderem Interesse bei Typ 2 Diabetes Patient*innen sind: Die Stressreaktion des autonomen Nervensys- tems (ANS) und der Zusammenhang zwischen der psychologischen und physiologischen Stressreaktion und Vernachlässigungserfahrungen in der Kindheit. Weil das physiologische Stresssystem (die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden- Achse (HHNA) und das ANS) eng mit den physiologischen Systemen verbunden sind, die bei Typ 2 Diabetes von Bedeutung sind, könnte eine Untersuchung der Stressreaktion des ANS dazu beitragen, die Beziehung zwischen Typ 2 und Stress besser zu verstehen. Die Untersu- chung einer möglichen Beziehung zwischen der Stressreaktion und Vernachlässigungserfah- rungen in der Kindheit, ist von besonderem Interesse, weil bereits gezeigt werden konnte, dass Opfer von Kindesmisshandlung ein erhöhtes Risiko für Typ 2 Diabetes haben. Eine veränderte Stressreaktion könnte ein Teil des Mechanismus sein, der diesen Zusammenhang erklärt. Methode: In n=74 Typ 2 Diabetes Patienten und n=50 gesunden Kontrollpersonen wurden körperliche und emotionale Vernachlässigungserfahrungen erfasst. Der Trier sozialer Stress Test (TSST) wurde eingesetzt um eine Stressreaktion auszulösen. Dabei wurden die Herz Rate (HR) und die Herzratenvariabilität (HRV) zu sechs Messzeitpunkten vor, während und nach dem TSST gemessen. Weiterhin wurden die ACTH- und Cortisol Blutwerte vor, nach, sowie 30 und 60 Minuten nach dem TSST gemessen. Die psychologische Stressreaktion der Teilneh- mer*innen wurde vor, direkt nach, sowie 45 Minuten nach dem TSST erfragt. Die psychologi- sche Stressreaktion der Typ 2 Diabetes Patient*innen wurde mit der der gesunden Kontrollper- sonen verglichen und multiple Regressionen wurden verwendet, um die Veränderung in sub- jektiver Anspannung vorherzusagen. Anhand von Multilevelanalysen (MLA), wurde die Asso- ziation zwischen HR, Low Frequency (LF) und High Frequency (HF) HRV mit Typ 2 Diabetes über den zeitlichen Verlauf getestet. Diese Analyse wurde mit einer reduzierten Stichprobe, die nur Typ 2 Diabetes Patient*innen enthielt die an Folgeerkrankungen litten (n=51) wiederholt. Ebenfalls anhand von MLA wurde die Assoziation zwischen der autonomen Stressreaktion (HR, LF und HF), der Schwere früher Vernachlässigungserfahrungen und Typ 2 Diabetes sowie 76 Zusammenfassung der Stressreaktion der HHNA (ACTH und Cortisol), der Schwere früher Vernachlässigungser- fahrungen und Typ 2 Diabetes getestet. Ergebnisse: Der Vergleich der vollständigen Typ 2 Diabetes Gruppe (mit und ohne Folgeer- krankungen) mit gesunden Kontrollpersonen zeigte als einzigen Unterschied eine gestreckte LF HRV Kurve bei Typ 2 Diabetes Patient*innen. Als der Vergleich mit der reduzierten Stichprobe (mit Folgeerkrankungen) wiederholt wurde, zeigte sich bei Typ 2 Diabetes Patient*innen eine insgesamt niedrigere LF HRV sowie eine gestreckte HR Kurve, die auf eine schwächere Reak- tivität sowie eine verlangsamte Erholung hinweist. Dieses Muster fand sich auch in der psy- chologischen Stressreaktion der Typ 2 Diabetes Gruppe wieder. Assoziationen der psychologischen und der endokrinologischen (HHNA) Stressreaktion mit frühen Vernachlässigungserfahrungen fanden sich nur in Interaktion mit Typ 2 Diabetes. Dabei ergab sich ein Zusammenhang zwischen Vernachlässigungserfahrungen und einer stärkeren psychologischen Stressreaktion, eine positive Assoziation zwischen der Schwere emotionaler Vernachlässigung und insgesamt höheren ACTH Blutwerten sowie eine positive Assoziation zwischen einem stärkeren Cortisol Anstieg nach dem TSST und der Schwere körperlicher Ver- nachlässigungserfahrungen. Bei der autonomen Stressreaktion ergab sich nur eine Assoziation zwischen der Schwere emotionaler Vernachlässigungserfahrungen und einer gestreckten HR Kurve in beiden Gruppen. Eine negative Interaktion zwischen Type 2 Diabetes und der Schwere emotionaler Vernachlässigungserfahrungen zeigte, dass dieser Zusammenhang bei Typ 2 Dia- betes Patient*innen allerdings signifikant schwächer war. Diskussion: Auf der Basis der Ergebnisse dieser Studie kann angenommen werden, dass Ver- änderungen des ANS bei Typ 2 Diabetes Patient*innen bestimmte Aspekte der Stressreaktion beeinflussen. Allerdings besteht dieser Zusammenhang vor allem bei Typ 2 Diabetes Pati- ent*innen mit Folgeerkrankungen, was die Bedeutung von Folgeerkrankungen in diesem Kon- text unterstreicht. Die Ergebnisse zeigen außerdem, dass eine dysregulierte Stressreaktion bei Typ 2 Diabetes Patient*innen ein Teil des Mechanismus sein könnte, der Typ 2 Diabetes und frühe Vernachlässigungserfahrungen verbindet. Dabei kann vor allem für die gemessenen en- dokrinologischen und psychologischen Parameter ein Zusammenhang angenommen werden, während ein Zusammenhang mit der autonomen Stressreaktion unwahrscheinlicher ist. Wich- tige Limitation dieser Studie sind das querschnittliche Studiendesign, das keine Rückschlüsse auf kausale Zusammenhänge zulässt, sowie das Fehlen einer systematischen Diagnostik auto- nomer Neuropathie. Weitergehende Forschung in diesem Gebiet sollte das ANS miteinschlie- ßen und longitudinale Studiendesigns verwenden.

Document type: Dissertation
Supervisor: Wild, Prof. Dr. Beate
Place of Publication: Heidelberg
Date of thesis defense: 1 September 2023
Date Deposited: 20 Nov 2023 09:33
Date: 2023
Faculties / Institutes: Medizinische Fakultät Heidelberg > Psychosomatische Universitätsklinik
DDC-classification: 150 Psychology
610 Medical sciences Medicine
Controlled Keywords: Psychisches Trauma, Diabetes mellitus Typ 2, Stress
Uncontrolled Keywords: Autonomes Nervensystem Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse
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