Preview |
PDF, German
- main document
Download (4MB) | Terms of use |
Abstract
Während des Zweiten Irakkrieges wurden Lautsprecher, aus denen ohrenbetäubend laute Musik schallte, extensiv im Gefecht eingesetzt, um den Feind zu demoralisieren und gleichzeitig die Kampfmoral der eigenen Truppen zu stärken. Die US-Regierung unter George W. Bush entwickelte ein Verhörprogramm, das neben der gleichzeitigen Aussetzung unterschiedlicher Techniken wie Isolation, sensorischer Deprivation und Stresspositionen auch die Dauerbeschallung mit lauter Musik oder Sound über bis zu 72 Stunden als legitimierte Praxis miteinschließen. Die in den amerikanischen Gefangenenlagern während des globalen Krieges gegen den Terrorismus angewendeten Praktiken verstoßen gegen das in Artikel 5 der Europäischen Menschenrechtscharta festgeschriebene absolute Folterverbot und sind nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofes aus dem Jahre 2014 mit Folter gleichzusetzen. In der vorliegenden Arbeit soll die Bedeutung von Beschallung als Waffe der Psychologischen Kriegsführung und als Methode der sogenannten Erweiterten Verhörmethoden im globalen Krieg gegen den Terrorismus untersucht und die Funktionen der hierbei eingesetzten Sounds sowie der verwendeten Musik herausgearbeitet werden.
Document type: | Dissertation |
---|---|
Supervisor: | Nolte, Prof. Dr. Karen |
Place of Publication: | Heidelberg |
Date of thesis defense: | 27 June 2023 |
Date Deposited: | 17 Jul 2024 10:52 |
Date: | 2024 |
Faculties / Institutes: | Medizinische Fakultät Heidelberg > Institut für Geschichte der Medizin Philosophische Fakultät > Historisches Seminar Philosophische Fakultät > Musikwissenschaftliches Seminar |
DDC-classification: | 150 Psychology 320 Political science 355 Military science 610 Medical sciences Medicine 780 Music 970 General history of North America |
Controlled Keywords: | Musik, Folter, Krieg, Sound, Beschalllung, Verhör, Waffe |