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Die postoperative Stressreaktion nach radikaler Prostatektomie

Stahlberger, Sarah Meike

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Abstract

Der Körper reagiert auf ein Gewebstrauma mit einer systemischen Reaktion, bei der es zu einer Anpassung des Hormon- und Immunsystems sowie des vegetativen Nervensystems kommt. Dieser Effekt wird postoperative Stressreaktion genannt. Die Darstellung dieser Stressreaktion kann anhand laborchemischer Parameter wie des Interleukin-6 und des C-reaktiven Proteins, der Herzratenvariabilität und der Stimmung erfolgen. Im Rahmen dieser Studie soll der Verlauf der postoperativen Stressreaktion bei der roboterassistierten laparoskopischen Prostatektomie, die eine der Standardtherapien für das Prostatakarzinom darstellt, analysiert werden. Die Fragestellung dabei lautet, wie die postoperative Stressreaktion verläuft und ab wann eine Entlassung in die ambulante Weiterbehandlung möglich ist. Des Weiteren sollen die erhobenen Surrogatparameter der postoperativen Stressreaktion miteinander auf Korrelationen untersucht werden. Für die Studie wurden in einem prospektiven, monozentrischen Setting 41 Probanden, die eine roboterassistierte laparoskopische Prostatektomie zur Behandlung eines lokal begrenzten Prostatakarzinoms erhielten, aus einem fortlaufenden Patientenkollektiv akquiriert. Es wurden die Herzratenvariabilität, verschiedene validierte Fragebögen zur Erfassung der Stimmung, der postoperative Schmerz und das Interleukin-6, Interleukin-10, C-reaktive Protein sowie der Hämoglobinwert bestimmt. Die Messungen erfolgten präoperativ, sechs Stunden postoperativ und vom ersten bis zum vierten postoperativen Tag. Zur statistischen Analyse wurde der Korrelationskoeffizient nach Spearman und der Wilcoxon-Rangsummentest berechnet. Ein zweiseitiges p < 0,05 wurde als signifikant erachtet. In Bezug auf die Untersuchung der Korrelationen kommt diese Studie zu unterschiedlichen Ergebnissen. So bestehen keine signifikanten Korrelationen zwischen der Herzratenvariabilität und dem Schmerz sowie dem Verlauf der laborchemischen Parameter. Dagegen kann ein Zusammenhang zwischen der Stimmung und dem Schmerz sowie der Herzratenvariabilität gezeigt werden. Die Korrelation zwischen der Stimmung und der Herzratenvariabilität besteht jedoch nur präoperativ und am vierten postoperativen Tag. Alle Korrelationen weisen einen mittleren bis starken Effekt nach Cohen (1992) auf. Die Verläufe der gemessenen Parameter zeigen alle eine ähnliche Entwicklung. Die Herzratenvariabilität zeigt am ersten postoperativen Tag die größte Differenz zu den präoperativen Ausgangswerten, während am dritten postoperativen Tag kaum Differenzen mehr bestehen. Die laborchemischen Entzündungsparameter steigen sechs bis 24 Stunden postoperativ auf die maximale Konzentration an und fallen anschließend kontinuierlich ab, wobei sie weder am dritten noch am vierten postoperativen Tag die Normwerte erreichen, aber die klare Tendenz dorthin aufweisen. Die Stimmung liegt über den gesamten Messzeitraum innerhalb der Normwerte bzw. unterhalb der Cut-off-Werte für die jeweilige Eigenschaft. Dennoch weist die Stimmung ähnliche Schwankungen wie die anderen Parameter auf. Durch die ausgewählten Surrogatparameter konnte das Ausmaß und der Verlauf der postoperativen Stressreaktion gut analysiert werden. Die Ergebnisse der Korrelationsuntersuchung weichen zum Teil von anderen Studienergebnissen ab. Ein möglicher Grund könnte hierfür sein, dass die postoperative Stressreaktion nach einer roboterassistierten laparoskopischen Prostatektomie nicht stark genug ausgeprägt ist, um auf alle Surrogatparameter einen signifikanten Einfluss zu haben. So weisen beispielsweise die Ergebnisse darauf hin, dass die Patienten nach einer RALP in einer guten psychischen Verfassung sind. Die Ergebnisse der Verlaufsanalyse deuten darauf hin, dass die postoperative Stressreaktion nach einer roboterassistierten laparoskopischen Prostatektomie bis zum dritten postoperativen Tag weitestgehend abgeschlossen ist und das Risiko, postoperative Komplikationen zu erleiden, gering ist, sofern sich der in der Studie dargestellte Verlauf zeigt. Patienten könnten somit am dritten postoperativen Tag in die ambulante Weiterbehandlung entlassen werden. Weiterführende Studien, die zum einen die Untersuchung auf andere Eingriffe ausweiten und zum anderen weitere Institutionen einschließen, wären notwendig, um die Ergebnisse dieser Studie zu bestätigen.

Document type: Dissertation
Supervisor: Benrath, Prof. Dr. med. Justus
Place of Publication: Heidelberg
Date of thesis defense: 27 January 2025
Date Deposited: 06 May 2025 06:31
Date: 2025
Faculties / Institutes: Medizinische Fakultät Mannheim > Institut für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin
DDC-classification: 610 Medical sciences Medicine
Controlled Keywords: Prostatektomie, Herzfrequenzvariabilität, Interleukin-6, C-reaktives Protein, Entzündungsreaktion, Prostatakarzinom
Uncontrolled Keywords: Roboterassistierte laparoskopische Prostatektomie, RALP, postoperative Stressreaktion, Postaggressionsstoffwechsel
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