Directly to content
  1. Publishing |
  2. Search |
  3. Browse |
  4. Recent items rss |
  5. Open Access |
  6. Jur. Issues |
  7. DeutschClear Cookie - decide language by browser settings

Der Einfluss indizierter Stressprävention im Jugendalter

Binder, Franziska

[thumbnail of Dissertation_Binder.pdf]
Preview
PDF, German - main document
Download (2MB) | Terms of use

Citation of documents: Please do not cite the URL that is displayed in your browser location input, instead use the DOI, URN or the persistent URL below, as we can guarantee their long-time accessibility.

Abstract

Stress betrifft circa jeden zweiten Jugendlichen in Deutschland und kann sich negativ auf gesunde Entwicklungsverläufe bis ins Erwachsenenalter hinein auswirken. Diese Folgen betreffen unter anderem Veränderungen hinsichtlich der Gehirnentwicklung, erhöhte Risiken für die Entwicklung psychischer und körperlicher Erkrankungen, schlechtere schulische Leistungen sowie die Verfestigung dysfunktionaler Stressverarbeitungsmuster. Diese Konsequenzen verdeutlichen die Notwendigkeit geeigneter Maßnahmen zur Prävention von Stress. Verglichen mit dem Erwachsenenbereich gibt es diesbezüglich noch wenig Forschung zu Jugendlichen, insbesondere nicht im Bereich indizierter Prävention. Diese richtet sich an Individuen, die von erhöhtem Stress betroffen sind und somit ein gesteigertes Risiko für die Entwicklung von Folgeerkrankungen aufweisen. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, das Wissen über Stress sowie über geeignete Präventionsansätze bei Jugendlichen zu erweitern und darüber hinaus ein neues Stresspräventionsmanual zu entwickeln und wissenschaftlich zu evaluieren. Bei Artikel 1 handelt es sich um eine systematische Übersichtsarbeit und Metaanalyse zu dem Einsatz der „Akzeptanz- und Commitment Therapie“ (ACT) zur Prävention und Behandlung von Stress im Kindes- und Jugendalter. Die ACT ist ein moderner, störungsübergreifender Ansatz aus dem Bereich der Verhaltenstherapie. Im Mittelpunkt steht das Erreichen psychischer Flexibilität durch die Akzeptanz von als aversiv erlebten Gedanken, Gefühlen und Körperempfindungen bei gleichzeitiger Ausrichtung auf individuell gewählte Werte. ACT führte in der untersuchten Altersgruppe zu einer signifikanten Reduktion des Stresserlebens mit einer kleinen Effektstärke. Die gegenwärtige Forschungslage ist jedoch hinsichtlich der Anzahl einschlägiger Studien sowie deren methodischer Qualität noch ungenügend, sodass es zukünftig weiterer Forschung bedarf, um diesen Befund zu untermauern. Das in Artikel 2 vorgestellte Stresspräventionsmanual setzt an diesem Ergebnis an. Das Konzept „Indizierte Stressprävention bei Jugendlichen im Gruppensetting - Manual für einen Akzeptanz- und Commitment- Therapie-basierten Ansatz“ wird detailliert beschrieben und therapeutische Erfahrungen in der Umsetzung des Konzepts reflektiert. Neben Interventionen aus dem Bereich der ACT beinhaltet es Elemente aus der kognitiven Verhaltenstherapie sowie kunsttherapeutische Bausteine. Bei Artikel 3 handelt es sich um eine randomisiert-kontrollierte Studie mit einem Wartelistenkontrollgruppen-Design. Untersucht wurde die Wirksamkeit der oben beschriebenen Gruppenintervention, die sich an Jugendliche im Alter von 13 bis 18 Jahren mit einem erhöhten Stresslevel richtet. Die multimodale Datenerhebung umfasste Fragebögen, Ecological Momentary Assessment (EMA) sowie die Biomarker Herzratenvariabilität und Haarcortisol. Primäres Zielkriterium war der wahrgenommene Stress zum Post-Interventions-Messzeitpunkt, an dem die Interventionsgruppe (ACT), nicht aber die Wartelistenkontrollgruppe (WLC) das Training bereits absolviert hatte. Die Auswertung bestätigte die Wirksamkeit des Trainings zur Reduktion von wahrgenommenem Stress mit einer mittleren bis großen Effektstärke. Darüber hinaus zeigte sich das Training als geeignet zur Reduktion von Schulburnout sowie von körperlichen stressassoziierten Beschwerden. Der Beitrag der vorliegenden Arbeit besteht neben einer Übersicht zu dem noch wenig beforschten Bereich der Stressprävention bei Jugendlichen auf Basis von ACT insbesondere in Vorstellung von Daten aus der – nach Kenntnisstand der Autorin- ersten randomisiert-kontrollierten Studie mit einer ausreichend großen Stichprobe zu indizierten Stressprävention bei Jugendlichen. Der hier vorgestellte Ansatz zeigte sich auf Basis hoher methodischer Standards als empirisch effektiv zur Reduktion von Stresserleben.

Document type: Dissertation
Supervisor: Kaess, Prof. Dr. Michael
Place of Publication: Heidelberg
Date of thesis defense: 30 April 2025
Date Deposited: 15 Oct 2025 11:58
Date: 2025
Faculties / Institutes: The Faculty of Behavioural and Cultural Studies > Institute of Psychology
DDC-classification: 150 Psychology
Controlled Keywords: Stress, Prävention, Jugend, Verhaltenstherapie
Uncontrolled Keywords: Akzeptanz- und Commitment Therapie (ACT)
About | FAQ | Contact | Imprint |
OA-LogoDINI certificate 2013Logo der Open-Archives-Initiative