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Abstract

Die vorliegende Arbeit beruht auf der Hypothese, dass Symphysitiden mit Abszessentwicklung und Fistelung vermehrt nach onkologischer Therapie bei Malignomen innerhalb des Pelvis minors und der unmittelbaren Umgebung auftreten. Da die Universitätsmedizin Mannheim sowohl im Fachbereich der Urologie als auch in der Orthopädie und Unfallchirurgie ein Exzellenzhaus ist, befinden sich viele Patienten in langjähriger Betreuung. Wir führten eine retrospektive Datenrecherche mit Hilfe der radiologischen Software SYNGO über einen Zeitraum von vier Jahren durch. Das sich daraus ergebende Patientenkollektiv wurde dann weiterhin von uns manuell kontrolliert. Die verfügbaren MRT- und CT-Aufnahmen sowie Patientenanamnese, einschließlich Diagnose, Behandlung und Mikrobiologie, wurden durch die Nutzung der verschiedenen Patientendokumentations- und Bildarchivierungs-systemen, SYNGO und EPOS/SAP, ausgewertet. Weitere Informationen über frühere Strahlentherapien wurden mit Hilfe der Software MOSAIQ erfasst. Weiterhin führten wir eine Literaturrecherche der bestehenden Publikationen zu der vorliegenden Thematik durch und analysierten diese um unsere Studie in den aktuellen Wissensstand einordnen zu können. Unsere Kohorte umfasst 31 Patienten mit der Diagnose einer akuten oder chronischen Symphysitis. Die Mehrheit unserer Patienten (77,4 %) weist in der Vorgeschichte ein behandlungsbedürftiges urologisches oder gynäkologisches Karzinom auf. Eine relevante Strahlenexposition aufgrund einer vorangegangenen Strahlentherapie wurde in 51,6 % der untersuchten Fälle dokumentiert. 18 Patienten (58 %) hatten eine symptomatische Symphysitis. Zu den häufigsten Symptomen gehörten: lokale Schmerzen im unteren Becken auf Höhe der Schambeinfuge, Schmerzausstrahlung in die Oberschenkel, Bewegungseinschränkungen, Gehschmerz, Druckschmerz an der Symphyse, Fieber, Penile-/Analschmerzen und Pyurie. Darüber hinaus setzt sich die vorliegende Arbeit mit der erfolgreichen Diagnosestellung, der korrekten Klassifizierung bei bakterieller Beteiligung und den verschiedenen Therapieansätzen (konservativ, operativ) auseinander.