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Wirksamkeit einer internetbasierten Vorbereitung auf einen stationären Aufenthalt in den psychosomatischen Fachkliniken Scheidegg

Zimmer, Benjamin

Englische Übersetzung des Titels: Efficacy of an online pre-treatment counseling program for inpatient psychosomatic psychotherapeutic treatment

[thumbnail of Disseration_Zimmer_Wirksamkeit_einer_internetbasierten_Vorbereitung_2012_Uni_Heidelberg.pdf]
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Abstract

Ausgangslage: Bisher wurden Minimalinterventionen zur Vorbereitung auf Psychotherapie vornehmlich im ambulanten Setting überprüft. Die umgesetzten Programme sind dabei vornehmlich psychoedukativ ausgerichtet. Studien zeigen positive Effekte auf die Therapieadhärenz, den therapeutischen Prozess und das Behandlungsergebnis. Neben strukturierten Angeboten gewinnt das Internet als Informationsquelle über bevorstehende Behandlungen seitens der Patienten immer mehr an Bedeutung. Studien zur Internetnutzung von Patienten geben Anlass zur Hoffnung, dass gut informierte Patienten mehr von der anstehenden Behandlung profitieren. Fragestellung: Mit der vorliegenden Studie wird die Wirksamkeit einer internetbasierten Minimalintervention (VORSTAT) überprüft. Hauptannahme ist, dass die vorstationäre Betreuung die Teilnehmer in die Lage versetzt, sich schneller auf die Behandlung einzulassen und dadurch der Veränderungsprozess beschleunigt wird. Zudem wird untersucht, ob ein Selektionsbias die Validität der Ergebnisse der randomisierten Teilstichprobe einschränkt und ob die Möglichkeit der direkten Kontaktaufnahme zu einem Mitglied des therapeutischen Teams die Nutzung der Onlineplattform erhöht. Methoden: VORSTAT umfasst einen Informations-, einen Motivations-, einen Unterstützungs und einen Kontaktbereich. Als Studiendesign wird ein Comprehensive-Cohort-Design mit einer nicht randomisierten Patientenpräferenzteilstichprobe und einer randomisierten Teilstichprobe umgesetzt. Hauptzielkriterium ist die Veränderungsgeschwindigkeit der körperlichen, psychischen und sozialen Beeinträchtigung sowie des psychischenWohlbefindens in den ersten zwei Behandlungswochen. Die Hauptfragestellung wird mit Wachstumskurven-Analysen und den Quoten reliabler Veränderungen getestet. Zusätzlich wird der Gesundungsverlauf der VORSTAT-Teilnehmer mit Patienten der Panorama Fachkliniken Scheidegg, die nicht an der vorstationären Betreuung teilgenommen haben, verglichen (Referenzstichprobe). Ergebnisse: Insgesamt gaben 379 Teilnehmer die Zustimmung zur Randomisierung während 279 Teilnehmer sich dagegen entschieden. Hinweise für einen Selektionsbias durch diese Auswahlmöglichkeit konnten nicht gefunden werden. Die Zufriedenheit mit der Teilnahme an VORSTAT ist in der Intrand-Gruppe am höchsten. Entgegen der Erwartung nutzt die Teilnehmergruppe mit der Möglichkeit zu einem persönlichen Kontakt das Onlineportal aber im Vergleich zur Kontrollgruppe nicht häufiger. Nur in der Intrand-Gruppe gelingt es durch die Teilnahme an VORSTAT die Therapiemotivation (Dimension Hoffnung) zu steigern. Bezogen auf die Veränderungsgeschwindigkeit in den ersten beiden Behandlungswochen ergeben sich entgegen der Erwartung keine signifikanten Unterschiede zwischen den Teilnehmergruppen. Nur in der Skala psychisches Wohlbefinden zeigt die Intrand-Teilnehmergruppe tendenziell eine etwas schnellere Verbesserung. Unterschiede in der Behandlungsdauer und im Gesundheitszustand bei Entlassung ergeben sich zwischen den Teilnehmergruppen nicht.Werden die stationären Gesundungsverläufe zwischen VORSTAT Teilnehmern und Nicht-Teilnehmern verglichen, ergeben sich sowohl zweiWochen nach Aufnahme als auch zum Zeitpunkt der Entlassung signifikante Unterschiede in den Quoten reliabler bzw. klinisch signifikanter Veränderungen der Beeinträchtigungsskalen. Diese Unterschiede werden allerdings durch eine Propensity-Score-Korrektur abgeschwächt. Schlussfolgerung: Das internetbasierte Angebot einer vorstationären Minimalintervention wird von den Behandlungsaspiranten der Panorama Fachklinik angenommen. Auch die Studie wird akzeptiert und der Randomisierung ausreichend zugestimmt. Die oftmals lange Wartezeit, mit einhergehender hoher Belastung und nicht ausreichender Betreuung, kann durch die Teilnahme sinnvoll überbrückt werden. Eine Kommunikation zwischen Patienten und zwischen Patienten und Klinik wird ermöglicht. Da sich Interventions- und Kontrollgruppenbedingung nicht stark voneinander unterscheiden und darüber hinaus die exklusiven Interventionsgruppenkomponenten der vorstationären Betreuung nur ca. von einem Drittel der Interventionsgruppenteilnehmer tatsächlich genutzt werden, stellt sich der erwartete Effekt auf die Veränderungsgeschwindigkeit des Gesundungsverlaufs während den ersten beiden Behandlungswochen nicht ein. Dass die Teilnahme an der vorstationären Betreuung trotzdem einen positiven Effekt auf die stationäre Behandlung ausübt, wird erst durch den Vergleich mit den Nicht-Teilnehmern deutlich. Die erhöhte Verbesserungsgeschwindigkeit in den körperlichen Beeinträchtigungen weckt die Hoffnung, dass die Vorbereitung es ermöglicht, die stationäre klinische Arbeit schneller auf die psychische Problematik der Patienten zu fokussieren. Die Panorama Fachkliniken Scheidegg zeigen, dass internetbasierte Minimalinterventionen von wohnortfernen Fachkliniken erfolgreich nicht nur nach, sondern auch vor der stationären Behandlung zur Betreuung der Patienten eingesetzt werden können.

Übersetzung des Abstracts (Englisch)

Background: Encouraged by promising results of online aftercare programs, this study adapted the concept of internet-based minimal interventions in order to use the time between referral and actual admission to inpatient treatment. The online intervention includes information about the hospital and the treatment and sections which aim to enhance motivation, provide support and allow contact. Methods: A comprehensive cohort study was conducted with 379 participants in the randomized subcohort and 279 Participants, who decline randomisation. Primary endpoint was the speed of change of the physical, mental and social impairment and of the psychological well-being in the first 2 weeks of inpatient treatment as well as the rates of reliable change 2 weeks after admission. Results: Both the control and intervention group of the randomized subcohort showed statistically significant improvements in health status. No significant difference in the rate of change was found. The degree of achieved improvement in the physical impairment was equal to the expected intervention effect. A difference in the rates of change was found for the psychological well-being: the intervention group showed 19% more reliable improvements. Conclusions: The study design and the contents of the intervention were accepted by the patients. The internet-based intervention can help to prepare for treatment and to shorten the settling-in period.

Dokumententyp: Dissertation
Erstgutachter: Kämmerer, Prof. Dr. Annette
Tag der Prüfung: 26 Juli 2012
Erstellungsdatum: 16 Aug. 2012 11:59
Erscheinungsjahr: 2012
Institute/Einrichtungen: Fakultät für Verhaltens- und Empirische Kulturwissenschaften > Psychologisches Institut
DDC-Sachgruppe: 150 Psychologie
Normierte Schlagwörter: Psychotherapie, Gesundheitstelematik, Psychologie, Psychische Vorbereitung, Klinisches Experiment
Freie Schlagwörter: Comprehensive Cohort Design, Psychosomatik, E-Healh, Online, Latente- Wachstumskurven-AnalysenComprehensive Cohort Design, Psychosomatik, E-Healh, Online, Growth curve modeling
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