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Auswirkungen von pränatalem Stress auf die Selbstregulation des Säuglings in der Mutter-Kind-Interaktion

Bombacı, Ayşe

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PDF, Deutsch
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Abstract

Die zentrale Fragestellung der Arbeit bestand darin, die Zusammenhänge zwischen der Stressbelastung der schwangeren Frauen in jedem Trimenon und der kindlichen Selbstregulation in einer sozialen Stresssituation im Kontext der Mutter-Kind-Interaktion drei Monate postpartum zu untersuchen. Des Weiteren war von Interesse, ob sich der pränatale Stress ebenfalls auf die dyadische Affektregulation auswirkt, was wiederum für die Qualität der Mutter-Kind-Interaktion von entscheidender Bedeutung ist. Insgesamt nahmen 106 schwangere Frauen an den Untersuchungen während des ersten, zweiten und dritten Schwangerschaftsdrittels teil. 98 Mutter-Kind-Paaren von 106 nahmen zudem an der postpartalen Untersuchung im Kindesalter von drei Monaten teil. In jedem Schwangerschaftsdrittel wurde der pränatale Stress sowohl auf psychologischer Ebene anhand unterschiedlicher Fragebögen, als auch auf psychophysiologischer Ebene mittels Speichelcortisol erfasst. Die Fragebögen erfassten die subjektiv wahrgenommene Stressbelastung, schwangerschaftsspezifischen Ängste und Depressivität der teilnehmenden Frauen. Im Postpartalzeitraum wurden die Interaktionsbeobachtungen in einer Still-Face-Situation (Tronick et al., 1978) durchgeführt, um die individuelle und dyadische Affektregulation auf der Mikroebene zu untersuchen. Des Weiteren wurde die Stressreaktivität der Kinder im Anschluss an dieses Experiment anhand des Cortisols im kindlichen Speichel erfasst. Der kindliche negative Affektausdruck in der stressinduzierten Still-Face-Phase hing negativ mit der subjektiv wahrgenommenen Stressbelastung der schwangeren Frauen im ersten Trimenon zusammen. Diejenigen Frauen, die mehr Stress in den ersten Monaten der Schwangerschaft erlebten, hatten Kinder, die weniger weinten oder protestierten in einer sozialen Stresssituation, wenn die Interaktion durch die Mutter plötzlich unterbrochen wurde. Zudem zeigten diese drei Monate alten Kinder in derselben Situation mehr selbstregulatorische Verhaltensweisen, wenn ihre Mütter im letzten Trimenon der Schwangerschaft von vermehrten depressiven Gefühlen berichteten. Der Cortisolspiegel der schwangeren Frauen als physiologische Stress-Parameter im ersten Schwangerschaftsdrittel stand ebenfalls in einer positiven Beziehung mit den selbstregulatorischen Verhaltensweisen der Kinder. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass ein gewisses Maß an Stress bzw. leichter Stress während der Schwangerschaft die kindliche Affektregulation möglicherweise positiv beeinflusst, da die drei Monate alten Kinder in einer sozialen Stresssituation weniger negativen Affekt und mehr selbstregulatorische Verhaltensweisen zeigen. Hinsichtlich der dyadischen Affektregulation, die sich in den interaktiven Repair-Prozessen (Tronick & Cohn 1989) zeigt, stellte sich heraus, dass die Depressivität der schwangeren Frauen im letzten Trimenon positiv mit der Latenzzeit des interaktiven Repairs bei der Mutter-Kind-Dyade zusammenhing. Demnach konnten die Mutter-Kind-Dyaden schneller einen aufeinander abgestimmten positiven Affektzustand wiederherstellen, wenn die schwangeren Frauen mehr Stress in den letzten Monaten ihrer Schwangerschaft erlebten.

Dokumententyp: Dissertation
Erstgutachter: Pauen, Prof. Dr. Sabina
Ort der Veröffentlichung: Heidelberg
Tag der Prüfung: 15 Januar 2014
Erstellungsdatum: 08 Sep. 2014 11:03
Erscheinungsjahr: 2013
Institute/Einrichtungen: Fakultät für Verhaltens- und Empirische Kulturwissenschaften > Psychologisches Institut
DDC-Sachgruppe: 150 Psychologie
Normierte Schlagwörter: Stress , Schwangerschaft, Mutter-Kind-Beziehung
Freie Schlagwörter: Pränataler Stress, Cortisol Reaktivität, Still-Face-Situation, Mutter-Kind-Interaktion, Selbstregulation
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