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Abstract
Nikolaus von Kues war der wohl bedeutendste Denker des 15. Jahrhunderts. In seinem frühen Werk „Über die Mutmaßungskunst“ (1441-1442) beschreibt er die zyklische Bewegung des „Geistes an sich“, welcher zunächst vier verschiedene Seins- und Erkenntnisebenen hervorbringt, auf denen sich die mens selbst betrachtet, um anschließend in seine ursprüngliche Einheit zurückzukehren. Für die Rückwendung zum göttlich-absoluten Ursprung ist für den menschlichen Geist die Überwindung des diskursiven, begrifflich-trennenden Denkens der Ratio mit ihrer zweiwertigen Verstandeslogik von größter Bedeutung. Der Überstieg von der Verstandesseele zum höheren geistigen Vermögen des intuitiv schauenden Intellekts begründet den Bildungsauftrag des Kusaners. Mit dem Abstreifen der Begrenzungen des diskursiv-rationalen Denkens nimmt der Grad der Freiheit zu. Bildung versteht sich hier als Anleitung zur Selbstbefreiung des Geistes im Rahmen seiner Rückwendung zum absoluten Einen. Wie das zu verstehen ist, zeigt Cusanus im mittleren Laiendialog „Idiota de mente“ (1450). Hier belehrt ein einfacher, vermeintlich ungebildeter Löffelschnitzer einen weitgereisten Peripatetiker nach sokratischem Vorbild. Gegen Ende des Lehrgespräches erkennt der Philosoph, dass der menschliche Geist, das Maß seiner Inhalte und als solches unendlich und unsterblich ist aufgrund seiner Gottes-Ebenbildlichkeit.
Dokumententyp: | Dissertation |
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Erstgutachter: | Halfwassen, Prof. Dr. Jens |
Tag der Prüfung: | 26 November 2014 |
Erstellungsdatum: | 20 Feb. 2015 13:41 |
Erscheinungsjahr: | 2015 |
Institute/Einrichtungen: | Philosophische Fakultät > Philosophisches Seminar |
DDC-Sachgruppe: | 100 Philosophie und Psychologie |