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Die Scheintüren und Entablaturen in den thebanischen Beamtengräbern des Neuen Reiches

Brandt, Katharina-Elisabeth

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Abstract

Gegenstand dieser Arbeit ist die Untersuchung von Struktur, Entwicklung und Funktion zweier Dekorationselemente in den thebanischen Beamtengräbern des Neuen Reiches: der Scheintür und der Entablatur. In Rücksprüngen gearbeitet, markiert die Scheintür von alters her die Schnittstelle zwischen Diesseits und Jenseits. Die Hinterbliebenen vollziehen an ihr den Totenkult für den Verstorbenen. Der Ka des Verstorbenen kann seinerseits aus dem Jenseits herauskommend von den niedergelegten Opfergaben profitieren. In der 18. Dynastie ist die Scheintür ein fakultatives Element und kann als Kultstellengestaltung neben der Stele und der Statue des Verstorbenen auftreten. Es konnte zunächst gezeigt werden, dass ihre Beschriftung einer Struktur unterliegt, die deutlich den außen/innen Aspekt des thebanischen Privatgrabes dieser Zeit widerspiegelt. Dies lässt sich sowohl an der Nennung der Götter auf den Rahmen und Pfosten als auch anhand der in den Opferbitten erbetenen Gaben ablesen. Die Scheintür bildet das Grab geradezu im Kleinen ab. Im Verlauf der 18. Dynastie verliert die Scheintür langsam an Bedeutung, wie sich durch den Wandel in der Positionierung von der Hauptkultstelle an die Nebenkultstelle, durch den Wandel des verwendeten Mediums von Stein (Rosengranit) zu Malerei und durch die Veränderung der Größenverhältnisse auf der Scheintürwand erkennen lässt. Die unmittelbare Beziehung der Gestaltung und Verwendung der Scheintür im Privatgrab zu den königlichen Exemplaren konnte an mehreren Stellen der Arbeit wahrscheinlich gemacht werden. Während der Amarnazeit werden keine Scheintüren in den Gräbern verwendet, da es in jener Zeit keinen Glauben an ein Jenseits mehr gibt, sondern sich der Ba des Verstorbenen tagsüber im Tempel aufhält und dort ewiglich versorgt ist. Nach der Amarnazeit hat sich der Grabgedanke dahingehend gewandelt, dass die Scheintür als Schnittstelle zwischen Diesseits und Jenseits obsolet geworden ist. Das Grab setzt nun als solches architektonisch und durch sein Dekorationsprogramm eine Art Jenseitsweg um. Der Aspekt der Opferstätte für den Verstorbenen ist jetzt in einem neuen Element der Grabdekoration aufgegangen – der so genannten Scheintürstele. Sie kombiniert die aus der 18. Dynastie stammende Form der (biographischen) Stele mit den Inhalten der Versorgung durch die Nachwelt (Vollzug von Riten und Opferungen) und wird meist im Vorhof der Gräber aufgestellt. In einer Gruppe von Gräbern aus der Ramessidenzeit begegnet hingegen eine andere Art des Scheindurchganges, der in dieser Studie als Entablatur um eine Doppelflügeltür bezeichnet wird. Wie die Bezeichnung verrät, besteht dieses Dekorationselement aus zwei Teilen, nämlich der Entablatur – einem Rahmen, in dessen oberen Bereich ein Bogenfeld eingestellt ist – und der Doppelflügeltür. Die Entablatur tritt auch allein – ohne Doppelflügeltür – auf. Nachdem die Studie zu dem Ergebnis gelangt ist, dass die Entablatur in der 18. Dynastie die Rahmung eines geöffneten oder geschlossenen Statuenschreines bildet, wird eine ähnliche Verwendung für die Ramessidenzeit wahrscheinlich gemacht. Daneben kann für die Gruppe der Entablatur um Doppelflügeltüren, die sich zumeist in der Querhalle des Grabes als Paar gegenüberstehen, gezeigt werden, dass sie eine andere Funktion haben. Auf den Türblättern der Doppelflügeltür wird der Grabherr beinahe durchgängig im Adorationsgestus gezeigt: er betet den Abydosfetisch – das Kultbild des Osiris – an. Der Abydosfetisch mit flankierenden Widder- und Schakalsstandarten verbindet die Darstellung mit der Vignette zu Totenbuch Spruch 138. In diesem Totenbuchspruch liegt das Verständnis der Szene: in ihm kommt der Wunsch des Verstorbenen zum Ausdruck in das Gefolge des Osiris aufgenommen zu werden. Die Doppelflügeltür gewährt Zugang zu einer jenseitigen Sozialgemeinschaft mit Osiris. Der Verstorbene möchte in sie aufgenommen werden, um auf diesem Wege seine jenseitige Existenz zu sichern.

Dokumententyp: Dissertation
Erstgutachter: Assmann, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jan
Ort der Veröffentlichung: Heidelberg
Tag der Prüfung: 11 Dezember 2000
Erstellungsdatum: 19 Feb. 2016 08:06
Erscheinungsjahr: 2016
Institute/Einrichtungen: Philosophische Fakultät > Ägyptologisches Institut
DDC-Sachgruppe: 930 Alte Geschichte, Archäologie
Normierte Schlagwörter: Ägyptologie, Theben (Ägypten), Grab, Totenkult
Freie Schlagwörter: Thebanische Nekropole, Scheintüren, Entablaturen, Mittelstützenscheintüren, Privatgrab, Private Tombs, Neues Reich, Doppelflügeltür, Djed-Pfeiler, false door, double leaf door, entablature
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