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Subjekt-Verb-Kongruenz bei komplexen, numerusambigen Nominalphrasen

Kehl, Philip

[thumbnail of MA_Philip_Kehl.pdf] PDF, Deutsch
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Abstract

Die formal-syntaktische Regel bei der Numeruskongruenz zwischen Subjekt und finitem Verb im Deutschen (Übereinstimmung hinsichtlich des Merkmals Numerus bzw. entsprechende morphologische Markierung) scheint sich nicht zu bestätigen, betrachtet man komplexe NPs wie ‚Beides, Plastiktüte und Sprühdose, schadet/schaden dem Klima‘. Durch seine unklare hierarchische Struktur hat das gesamte präverbale Phrasenmaterial im Hinblick auf seine Kongruenzbeziehung zum Verb eine ambige Wirkung. In der vorliegenden Studie hörten Versuchspersonen Sätze mit dieser Struktur und sahen gleichzeitig darauf abgestimmte Bilder; dabei wurden Grammatikalitätsurteile sowie Eyetracking-Daten erhoben. Die Analyse von 20 Datensätzen ergab, dass die Struktur in der Bedingung mit Singular-Verb signifikant weniger Akzeptanz erfuhr als die mit Plural-Verb. Außerdem zeigten sich in einer dritten Bedingung ,Beides, KoordP[N1(Sing)+N2(Plu)], V(Plu)...‘ nach Verb-Offset deutlich mehr frühe Fixationen auf das dem Pluralnomen entsprechende Bild als auf konkurrierende Bilder (N1 / Distraktor). Diese Konstruktion wurde ebenfalls signifikant öfter als grammatikalisch korrekt beurteilt als jene mit Singular-Verb. Die Ergebnisse der Studie werden diskutiert vor dem Hintergrund psycholinguistischer Ansätze zur Verarbeitung von Kongruenz, die Interferenz-Effekte bei ähnlichen syntaktischen Umgebungen berücksichtigen (‚Agreement Attraction‘). Es ist nicht unwahrscheinlich, dass eines der präverbal stehenden nominalen Elemente aus dem Arbeitsgedächtnis wiederabgerufen wird, wenn es wie das formale Subjekt prototypische Subjektmerkmale besitzt (Cue-Based-Retrieval-Ansatz). Dem Good-Enough-Parsing-Ansatz folgend wäre es möglich, dass die Gesamtstruktur aufgebrochen und nur noch die KoordP wiederabgerufen wird. Dies stünde im Einklang mit der starken Bevorzugung des Plural-Verbs.

Dokumententyp: Masterarbeit u.a.
Erstgutachter: Gerwien, Dr. Johannes
Ort der Veröffentlichung: Heidelberg
Tag der Prüfung: 17 Oktober 2019
Erstellungsdatum: 11 Nov. 2019 08:41
Erscheinungsjahr: 2019
Institute/Einrichtungen: Neuphilologische Fakultät > Institut für Deutsch als Fremdsprachenphilologie
DDC-Sachgruppe: 400 Sprachwissenschaft
Normierte Schlagwörter: Psycholinguistik, Kongruenz, Sprachverstehen, Sprachverarbeitung, Grammatikalität, Eyetracking, Visual World Paradigm
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