"et al più grande e magnifico pavimento che mai fusse stato fatto". Die Paviment-Felder Domenico Beccafumis im Sieneser Dom

Der Dom von Siena ist mit einem prachtvollen Paviment-Fußboden ausgestattet. Die ornamentale Ausschmückung des Bodens eines sakralen Gebäudes ist seit der Antike verbreitet, dennoch stellt das fein ausdifferenzierte Bildprogramm der Kathedrale in Siena aufgrund der figürlichen Bilderzählungen eine kunsthistorische Besonderheit dar. Diese Arbeit untersucht einige der Pavimentfelder des Sieneser Künstlers Domenico Beccafumi, geschaffen in den Jahren 1519 bis 1547 in der Technik des commesso di pietre dure. Unter Heranziehung von erhaltenen Vorlagenkartons, zeitnahen Holzschnitt-Kopien und Werken in Öl werden Komposition und Stil Beccafumis näher untersucht, vor allem auch im Hinblick auf die Lage der Felder und ihre Stellung im thematischen Kontext des gesamten Kirchenbodens. Die in Rhomben-, Hexagonal- und Rechteckfeldern erzählten Geschichten vom Wirken des Propheten Elia bis hin zu den Moses- und Abraham/Isaak-Bildfeldern zeigen eine deutliche Veränderung in der kompositorischen Darstellungsweise. So verwendet Beccafumi zunehmend figura serpentinata, reduziert seine Palette auf weniger farbige Marmortypen und setzt verstärkt chiaroscuro-Kontraste jenseits aneinander gewürfelter, klar abgegrenzter Monochromien im Steinschnitt ein.