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Die Sonnenlaufszene. Untersuchungen zur Vignette 15 des Altägyptischen Totenbuches während der Spät- und Ptolemäerzeit: Tabelle

Budek, Jana

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Abstract

Ergänzende Tabelle zum Aufsatz in den "Studien zur Altägyptischen Kultur" (SAK) Nr. 37 von 2008. Mit Beginn der 26. Dynastie wurde eine standardisierte Totenbuch-Version der Sonnenlaufvignette 15 kreiert, bei der jedoch nicht einfach auf alte Vorlagen zurückgegriffen wurde, sondern vielmehr mit einer Neukonzeption – möglicherweise angeregt u.a. durch das Schlussbild des Pfortenbuches – eine Darstellung entstand, die in den folgenden Jahrhunderten prinzipiell unverändert verwendet wurde. Einzig in der Aufgangsszene können größere Unterschiede in der Gestaltung vorkommen, die auf eine Reihe von verschiedenen Vorlagen schließen lassen. Dabei ließ sich jedoch auch belegen, dass die saitenzeitlichen Totenbuch-Papyri mit nur einem einzigen Darstellungstyp für V 15 auftreten, der auch in der Ptolemäerzeit dann am häufigsten belegt ist: Dieser weitverbreitete Typ (II-A-a) kommt auch noch in den spätesten bekannten Totenbücher vor. Während der Ptolemäerzeit waren zusätzlich – besonders in Theben und Achmim – verschiedene Typ-Vorlagen im Gebrauch, von denen – soweit die untersuchte Gesamtanzahl aussagekräftig sein kann – manche überwiegend in hieratischen (II-A-a, II-B-a und IV-C-a) oder aber in hieroglyphischen Totenbücher (IV-D-c) und andere in beiden ( II-B-b und IV-C) vorkommen (Gruppen mit weniger als drei Belegen wurden hierbei nicht berücksichtigt). Die Gestaltung der Vignette 15 in den Farben Schwarz und Rot ist überwiegend in hieratischen Totenbüchern anzutreffen, die aus dem 3.-2. Jh. v. Chr. stammen. Eine mehrfarbige Ausführung der Vignette 15 kommt dagegen deutlich breiter gestreut auf saitenzeitlichen Dokumenten, auf hieratischen Totenbuch-Papyri des 4. Jh. v. Chr. – hier ausschließlich – und ab dem 3. Jh. v. Chr. auf überwiegend hieroglyphisch geschriebenen Exemplaren vor. Die verwendeten Farbtöne für die einzelnen Elemente können dabei sehr variieren. Der mit hoher Wahrscheinlichkeit aus Theben stammende pGenf D 229, als eines der spätesten Totenbücher, greift eindeutig auf die Farben saitenzeitlicher Dokumente und deren Aufteilung zurück und könnte deshalb ein Beleg dafür sein, dass saitenzeitliche Vorlagen möglicherweise zu dieser Zeit noch vorhanden waren, wofür nicht nur die Verwendung ähnlicher Farbtöne (grün), sondern auch die Wahl der Schriftart (HT) und des Darstellungstypus (II-A-a) spricht. Der Hauptort der Produktion von Totenbuch-Papyri war offenbar noch immer Theben; dagegen scheint der memphitische Raum – zumindest im 4. Jh. v. Chr. – verstärkt den Textträger „Mumienbinden“ zu bevorzugen, dessen Totenbuch-Zeugnisse jedoch noch längst nicht vollständig bekannt sind. Die thebanische Produktion orientierte sich dabei ab der Ptolemäerzeit nicht nur an der älteren Darstellung aus der Saitenzeit, sondern entwickelte im Folgenden auch neue Varianten, die auf diesen Ort mehr oder minder beschränkt blieben. Die Zeichner der Achmimer Werkstätten aus der Ptolemäerzeit erweitern das Spektrum der Variationsmöglichkeiten noch zusätzlich und zeigen damit, dass der Kreativität der ägyptischen Künstler keine Grenzen gesetzt werden konnten, mochten die Vorlagen auch noch so standardisiert sein: Sowohl die Treue zur Tradition als auch die Bereitschaft zum Wandel lassen sich beide in der vorgestellten Totenbuch-Szene zum Sonnenlauf und ihren Variationen erkennen, dies auch und insbesondere während der letzten, so wechselvollen Phasen altägyptischen kulturellen Schaffens.

Translation of abstract (English)

At the beginning of the 26th Dynasty a standardized version of the vignette of the course of the sun for the Book of the Dead was created. This scene is a new concept of vignette 15. We observe, that not only old copies were used, but that the last scene of the Book of the Gates, which was widely known at that time, was probably, amongst others, the model for the creation of this scene. This standardized vignette was used with little variation till the Roman Period. Most differences can be found in the third register. Thus, the Saite papyri of the Book of the Dead were formed with a single type of vignette 15 which was also often used during the Ptolemaic Period: This type IIBA-a also appears in the latest documents. During the Ptolemaic Period other types of the vignette can be found. Some of them occur predominantly in hieratic (IIBA-a, IIBB-a and IVBC-a) or in hieroglyphic Books of the Dead (IVBD-c) and some others in both (IIBB-b and IVBC). The combination of the colours red and black appears in hieratic documents from the 3rd 2nd century B.C. A multicoloured version of the elements of vignette 15 can be seen in Saite documents, in hieratic BD-papyrus from the 4th century B.C. all of them are coloured and mainly in hieroglyphic documents from the 3rd century B.C. on. The colours used for the single elements are varied. Probably the latest known BD-papyrus pGenf D 229 from Thebes with its green colours refers to Saite documents, which proves a knowledge of these early copies. We can also find in pGenf the same type of IIBA-a vignette 15 and the hieratic type-face. Thebes was the main location for the production of BD-papyrus, whilst on the other hand in Memphis, mummy bandages were apparently preferred from the 5th/4th century B.C. on. The Theban production is not only geared to the Saite documents but also developed new variations which are mainly limited to Thebes. The types that prevail in Akhmim are often unique and show us the multifaceted creativity in Ancient Egypt.

Document type: Article
Date: 2008
Version: Primary publication
Date Deposited: 16 Oct 2008 13:01
Faculties / Institutes: Library > Heidelberg, University Library
DDC-classification: Ägypten (Altertum)
Subject (Propylaeum): Egyptology
Controlled Keywords: Ägypten <Altertum>, Totenbuch, Geschichte 600 v. Chr.-30 v. Chr.
Uncontrolled Keywords: Vignette 15
Subject (classification): Other Languages
Countries/Regions: Egypt (Antiquity)