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Zwischen Professionalisierung und Vergemeinschaftung Die Gestaltung und Durchsetzung von Handlungsanleitungen in Seniorenbüros

Blum, Carolin

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PDF, German
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Abstract

Seniorenbüros verfolgen das Ziel, das bürgerschaftliche Engagement der Generation 50+ zu fördern. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels beschäftigen sich Seniorenbüros mit einer heterogenen, gesellschaftlich sehr bedeutsamen Zielgruppe. In wissenschaftlicher Hinsicht sind die Ziele und Wertbezüge, die das Handeln von Seniorenbüros leiten, von Interesse. Die Arbeit zielt darauf ab, Erklärungsbeiträge für Steuerungsprozesse in der Engagementförderung zu leisten. Hierzu werden die Seniorenbüros und ihre Träger (Kommunen, Wohlfahrtsverbände, Vereine) sowie ihre gesellschaftliche Einbettung berücksichtigt. Im Rahmen der theoretischen Fundierung werden Elemente der Institutionensoziologie von Lepsius, des Prinicpal-Agent-Ansatzes (u.a. Pratt & Zeckhauser 1985) sowie des Konzepts der strategischen Handlungsfelder (Fligstein & McAdam 2012) herangezogen. Die Ergebnisse der Analyse zeigen, dass sich die untersuchten Seniorenbüros in zwei Typen unterteilen lassen: In den Typ Professionalisierung, dem vor allem kommunale Seniorenbüros angehören, und in den Typ Vergemeinschaftung, dem vor allem von Wohlfahrtsverbänden getragene Seniorenbüros angehören. Der Typ Professionalisierung zeichnet sich durch top-down strukturierte Engagementangebote, ausgeprägte Kontrollen sowie kompetenzbasierte Auswahlverfahren aus. Der Typ Vergemeinschaftung ist durch das vorherrschende Prinzip der Selbstorganisation der Engagierten geprägt sowie durch informelle Kommunikation und Selbstverwirklichung. Die Identität der Seniorenbüros ist jeweils stark von der Trägerorganisation geprägt. Die Entwicklung des Feldes „Engagementförderung 50+“ zeigt, dass staatliche Steuerungsmechanismen seit den 1990er Jahren die Verbreitung des Typs Professionalisierung begünstigt haben. Eine Verbindung lässt sich diesbezüglich zum Professionalisierungsschub im Pflegesektor ziehen: Die Seniorenbüros des Typs Professionalisierung fördern vorrangig bürgerschaftliches Engagement im Pflegesektor und übernehmen die dort vorherrschenden Strukturen. Indem sie durch ihre Art der Engagementförderung vor allem das produktive Altern fördern, um einen gesellschaftlichen Nutzen zu generieren, sichern sie sich staatliche Projektmittel. Der Typ Vergemeinschaftung hingegen hält den finanziellen Druck von der Engagementförderung fern und betont den Aspekt der sozialen Teilhabe. Als Folge dessen besetzen diese Seniorenbüros Nischen im Feld. Der Typ Professionalisierung ist hingegen im Feld etabliert und weist ein gutes Netzwerk sowie eine sichere finanzielle Basis auf. Wie die Einbettung des Feldes „Engagementförderung 50+“ in seine Umwelt zeigt, weisen Trends auf eine weitere Ausdehnung des Typs Professionalisierung hin, wodurch eine zivilgesellschaftliche Handlungslogik in den Seniorenbüros weiter in den Hintergrund tritt.

Document type: Dissertation
Supervisor: Serrano-Velarde, Prof. Dr. Kathia
Date of thesis defense: 8 October 2015
Date Deposited: 22 Dec 2016 07:09
Date: 2016
Faculties / Institutes: The Faculty of Economics and Social Studies > Institute of Sociology
DDC-classification: 300 Social sciences
Controlled Keywords: Bürgerschaftliches Engagement, Zivilgesellschaft, Engagementinfrastruktur, Seniorenbüros
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