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Speusipp und Augustin, Bemerkungen zur Relation von dianoia/ratio und sensus/akoe in der Musik

Bielitz, Mathias

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PDF, Deutsch
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Abstract

Von Guido stammt die klassische Formulierung des ethischen Postulats, daß jeder 'cantor' auch 'musicus' sein muß, sich also über sein "musikalisches Tun" rational im Sinne der Musiktheorie Rechenschaft abgeben können soll. Gegenüber der Antike, übrigens auch al-F¯ar¯ab¯ı, stellt diese Forderung eine grundsätzliche Neuerung dar, die das Zusammenführen von Theorie und Praxis als wesentliche musikgeschichtliche Leistung des (lateinischen) Mittelalters erkennen läßt. Welche Entwicklung hier stattgefunden hat, wird deutlich, wenn man die spätantike Totalabwertung jeden "praktischen" Musikers als nicht der 'musica' zuzurechend von Augustin und Boethius vergleicht. Daß dieser Rigorismus, den karolingische 'cantores' auch auf sich beziehen mußten (Aurelian) und dem sie entgehen wollten, nicht dem Platonischen Denken entsprochen hat, zeigt ein Vergleich der Argumentation Augustins mit der geradezu entgegengesetzten von Speusipp. Von Interesse ist auch, daß Aristoxenus sich der Unterscheidung von 'sensus' und 'ratio' in Bezug auf Musik ebenfalls bedient, aber in wieder ganz anderer Weise, aus der deutlich wird, daß sein Begriff des sensus/aÒsjhsic wesentlich idealer Natur war, und weit ¨uber die reduktive Definition der Augustinischen Wertung hinausreicht. Deutlich wird aus den untersuchten Textstellen, daß Musik ein geradezu exemplarisches Objekt der Anwendung der Opposition von 'sensus' und 'ratio' war; hier reicht Musik einmal wirklich in die "hohe" Philosophie.

Dokumententyp: Artikel
Erstellungsdatum: 14 Mai 2010 14:18
Erscheinungsjahr: 2010
Institute/Einrichtungen: Philosophische Fakultät > Musikwissenschaftliches Seminar
DDC-Sachgruppe: 780 Musik
Normierte Schlagwörter: Speusippus <Atheniensis>, Augustinus, Aurelius, Musiktheorie
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