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Untersuchungen zur Psychopathologie von Körperbildstörungen bei Patientinnen mit Posttraumatischer Belastungsstörung nach sexuellem Missbrauch in der Kindheit

Borgmann, Elisabeth Anna

Englische Übersetzung des Titels: Studies on the psychopathology of body image disorders of patients with posttraumatic stress disorder after childhood sexual abuse

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Abstract

In der Literatur finden sich erste Belege für Körperbildstörungen bei Patientinnen mit Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) nach sexuellem Missbrauch in der Kindheit (u.a. Wenninger et al., 1998; Weaver et al., 2007; Sack et al., 2010). Ziel unseres Forschungsprojektes war es, Störungen in den unterschiedlichen Körperbildkomponenten bei der oben genannten Patientengruppe systematisch und umfassend mittels unterschiedlicher Methoden zu untersuchen. Die rein deskriptive Querschnittsuntersuchung bestätigte mittels Selbstbeurteilungsmaßen das Vorhandensein essstörungsunabhängiger Körperbildstörungen auf kognitiv-affektiver und behavioraler Ebene bei Patientinnen mit PTBS nach sexuellem Missbrauch in der Kindheit. Die Studie zur standardisierten Spiegelkonfrontation zeigte, dass Patientinnen mit PTBS nach sexuellem Missbrauch in der Kindheit stärkere negative körperbezogene Emotionen und Kognitionen zeigen und stärker unter akuten dissoziativen Symptomen als gesunde Kontrollen leiden, wenn sie mit ihrem Spiegelbild konfrontiert sind. Die experimentelle Studie zu Störungen der kognitiven Körperbildkomponente anhand des Emotional Stroop Task (EST) zeigt einen stärkeren Aufmerksamkeitsbias (hier: einen stärkeren Interferenzeffekt) bei PTBS-Patientinnen für körperbezogene Wörter im Vergleich zu gesunden Kontrollen. PTBS-Patientinnen mit sexuellem Missbrauch in der Kindheit und einer komorbiden Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) zeigen einen stärkeren Aufmerksamkeitsbias für körperbezogene Wörter als PTBS-Patientinnen ohne komorbide BPS. Der Aufmerksamkeitsbias erwies sich nicht durch eine stärkere PTBS-Symptomausprägung, sondern durch eine stärkere BPS-Symptomausprägung bedingt. Defizite in der Emotionsregulation, die charakteristisch für BPS sind, in Kombination mit traumatischen Erlebnissen tragen ggf. zu einem stärkeren Aufmerksamkeitsbias bezüglich körperbezogener Wörter bei. Die Ergebnisse des vorliegenden Forschungsprojekts implizieren vielfältigen Verbesserungsbedarf hinsichtlich zukünftiger Forschungsarbeiten. Weitere systematische Erhebungen der unterschiedlichen Körperbildkomponenten mittels experimenteller Verfahren erscheinen notwendig, um die Erkenntnisse der vorliegenden Studien zu replizieren bzw. zu erweitern. Des Weiteren besteht Evaluationsbedarf hinsichtlich der Wirksamkeit PTBS-spezifischer Therapieprogramme im Sinne einer Verbesserung des Körperbildes. Bislang werden Interventionen zur Behandlung von Körperbildstörungen in den meisten PTBS-Therapiemanualen nicht oder nur unsystematisch integriert (Foa et al., 2009; Resick et al., 2002). Zukünftige Studien sollten zunächst überprüfen, ob die bestehenden Körperbild-unspezifischen PTBS-Therapieprogramme das Körperbild der PTBS-Patienten beeinflussen bzw. verbessern. Eine Ausnahme hinsichtlich der Thematisierung körperbezogener Schwierigkeiten bildet das Behandlungsmanual DBT-PTSD von Steil, Dyer, Priebe und Bohus (in Vorbereitung, Veröffentlichung 2017 geplant). Der Nachweis der spezifischen Wirksamkeit der in diesem Therapiemanual integrierten körperbezogenen Interventionen steht bislang noch aus und wäre in Zukunft wünschenswert.

Dokumententyp: Dissertation
Erstgutachter: Bohus, Prof. Dr. Martin
Tag der Prüfung: 20 März 2018
Erstellungsdatum: 10 Jul. 2018 05:29
Erscheinungsjahr: 2018
Institute/Einrichtungen: Medizinische Fakultät Mannheim > Dekanat Medizin Mannheim
Zentrale und Sonstige Einrichtungen > Zentralinstitut für Seelische Gesundheit
DDC-Sachgruppe: 100 Philosophie und Psychologie
150 Psychologie
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