Deutsche Übersetzung des Titels: Durchsetzung der Waldpolitik an der Amazonas Pionierfront : der Fall Mato Grosso (Brasilien)

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Abstract

Mit dem Ziel einer erhöhten Durchsetzung der Waldgesetze zur Kontrolle von Entwaldung führte die Umweltbehörde von Mato Grosso im Jahre 1999 ein neues Umweltlizenzsystem ein. Die vorliegende Dissertation untersucht die Wirksamkeit dieses Umweltlizenzsystem durch eine Kombination quantitativ und qualitativ empirischer Methoden aus den Disziplinen Ökonomie und Geographie. Zur Analyse der Wirksamkeit des Systems auf Basis von Entwaldungsraten von 1996 bis 2002 wird der difference-in-difference-Ansatzes auf geographische Daten angewendet. Zur Identifikation polit-ökonomischer Einflussgrössen auf die Wirksamkeit des Systems werden 50 semi-strukturiert, nicht-standardisiert durchgeführte Interviews mit relevanten politischen Akteuren durchgeführt und die Aussagen mit Methoden der qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet. Die Analysen ergeben einerseits, dass das Umweltlizenzsystem von Mato Grosso trotz starker polit-ökonomischer Gegenkräfte zu verändertem Entwaldungsverhalten führen kann. Andererseits zeigen die Analysen wie stark die effektive Durchsetzung der Waldgesetze in Mato Grosso auch vom Verhalten der Regierung und ihrer Ernsthaftigkeit, umweltpolitische Massnahmen konsequent durchzusetzen, abhängig ist. Letzteres gilt vor allem so lange, wie keine anderen dauerhaft wirkenden Anreize zur effektiven Gesetzesdurchsetzung bzw. Gesetzeseinhaltung bestehen. Die Dissertation kommt zum Schluss, dass das Umweltlizenzsystem von Mato Grosso einen wichtigen Fortschritt für eine erhöhte Durchsetzung der Waldgesetze in Amazonien darstellt, wobei seine tatsächliche Wirksamkeit durch eine Reihe polit-ökonomischer und institutioneller Faktoren beeinflusst wird.

Übersetzung des Abstracts (Englisch)

In 1999, the environmental agency of Mato Grosso introduced a new environmental licensing system. The objective was to achieve greater forest policy enforcement to control deforestation. This dissertation assesses the effectiveness of Mato Grosso’s environmental licensing system based on a combination of quantitative and qualitative empirical methods from economics and geography. To assess program effectiveness based on deforestation rates from 1996 to 2002, an application of the difference-in-difference approach to geographic data is explored. To identify political economic forces of the program effectiveness, fifty semi-structured, non-standardized interviews with relevant political actors are conducted and assessed using qualitative content analysis techniques. The analyses find that despite strong political economic forces that array against increased forest policy enforcement, there are indeed some behavioral responses to the environmental licensing system. However, the analyses also reveal that effective forest policy enforcement in Mato Grosso depends strongly on the behavior of the government and its commitment to consequently enforce environmental policy measures. The latter is especially relevant as long as there are no continuous incentives to effective law enforcement or compliance. The dissertation concludes that the environmental licensing system of Mato Grosso presents an important progress to achieve improved forest policy enforcement in Amazonia, although its effectiveness remains largely challenged by a number of political economic and institutional factors.