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Gesellschaftliche Integration und Mitwirkung im Kontext des hohen Alters

Naumann, Dörte

Englische Übersetzung des Titels: Integration and Participation in the Community in Advanced Old Age

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Abstract

Hintergrund: Gesellschaftliche Integration und Mitwirkung sind wichtige Indikatoren eines Gesunden Alterns und scheinen im hohen Alter zurückzugehen. In der Literatur wird neben den zentralen Prädiktoren Gesundheit und Alter ein breites Spektrum mikro- und makrostruktureller Einflussfaktoren identifiziert. Zeitbudgetstudien zufolge verbringen Hochaltrige (80 Jahre+) größtenteils ihre Zeit Zuhause und benötigen immer mehr Zeit und Kraft, um die selbständige Lebensführung zu erhalten. Es ist allerdings gegenwärtig wenig darüber bekannt, welche Wünsche und Interessen Hochaltrige haben und wie sie in ihrem Alltag die gesellschaftliche Integration und Mitwirkung gestalten und erleben. Auch wenn der Erhalt der gesellschaftlichen Integration und Mitwirkung zu den zentralen (inter-) nationalen altenpolitischen Zielen gehört, fehlen gegenwärtig Daten für gezielte politische Interventionen. Forschungsfrage: Wie erklären Hochaltrige selbst einen Rückgang gesellschaftlicher Integration und Mitwirkung und gestalten die “verbleibenden” Muster gesellschaftlicher Integration und Mitwirkung? Daten und Methoden: Die Arbeit basiert auf der deutschen qualitativen Tiefenstudie (N=40) des Europäischen Forschungsprojektes ENABLE-AGE. ENABLE-AGE untersucht das Zusammenspiel zwischen der Wohnumwelt und einem Gesunden Altern im Sinne von Autonomie, Partizipation und Wohlbefinden bei alleinlebenden Hochaltrigen im urbanen Raum im Alter von (75-89 Jahre) in Deutschland, Schweden, England, Lettland, Ungarn. Projektbausteine sind ein längsschnittlicher Survey (N=1918), eine qualitative Tiefenstudie (Grounded Theory) (N=190) und eine Bestandsaufnahme (inter-) nationaler Wohnpolitik. Zentrale Ergebnisse: Diese qualitative Fallstudie rekonstruiert aus der Perspektive der Studienteilnehmerinnen und –teilnehmer, wie ihre Handlungsspielräume für den Erhalt der gesellschaftlichen Integration und Mitwirkung in der physikalischen, zeitlichen, räumlichen und sozialen Dimension schrumpfen. In diesem Prozess manifestieren sich sowohl Eigenheiten des hohen Alters selbst, als auch Aspekte sozialer Ausgrenzung. Infolgedessen konzentrieren die Studienteilnehmerinnen und –teilnehmer ihren Alltag in der näheren Wohnumwelt und passen die Muster gesellschaftlicher Integration und Mitwirkung aktiv und kreativ den sich wandelnden Rahmenbedingungen an. Ausgewählte ehemals formelle, öffentliche Muster werden zunehmend weniger sichtbar für die Öffentlichkeit in die informelle, private Sphäre der näheren Wohnumwelt verlagert und mit subtilen, nach innen gerichteten Formen ergänzt. Schlussfolgerung: Der beobachtete Rückgang der gesellschaftlichen Integration und Mitwirkung sollte weder als ein Disengagement oder eine unvermeidliche Begleiterscheinung des hohen Alters missverstanden werden. Die Wohnumwelt erscheint als wesentliche Ressource für die gesellschaftliche Integration und Mitwirkung im hohen Alter. Da der Erhalt der selbständigen Lebensführung und gesellschaftlichen Integration und Mitwirkung im hohen Alter eng miteinander verflochten sind, sollten politische Interventionen bei der Förderung der selbständigen Lebensführung im hohen Alter anhand einer barrierefreien inner- und außerhäuslichen Wohnumwelt, Öffentlicher Verkehrsmittel, einer bedarfsgerechten, lebendigen Infrastruktur im Stadtteil und einer gezielte Förderung einer nutzerfreundlichen Alltagstechnik ansetzen.

Übersetzung des Abstracts (Englisch)

Background: Societal integration and participation are important indicators for healthy ageing and seem to decrease in advanced old age. Social gerontological research identifies a broad range of micro and macro structural predictors for societal integration and participation, with old age and health being the strongest predictors. Time budget studies reveal that people in advanced old age increasingly concentrate their daily life in the nearer home environment and need more time and effort to maintain independent living. However, little is known about how people in advanced old age experience everyday life and their options to maintain societal integration and participation according to their own needs and interests. Hence, even if the promotion of societal integration and participation is one of the key drivers of policy on old age, at present data are missing for targeted policy interventions. Research question: How do people in advanced old age explain the decrease in societal integration and participation and design the “remaining” patterns of societal integration and participation? Data and Method: This work is based on German data from the Grounded Theory based qualitative in-depth study (N=40) within the European project “Enabling Autonomy, Participation and Wellbeing in Very Old Age: The Home Environment as a Determinant for Healthy Ageing” (ENABLE-AGE) in Germany, UK, Sweden, Hungary and Latvia. ENABLE-AGE analyses the relationship between the home environment and healthy ageing of very old people (75-90 years) in urban single households with a longitudinal survey study (N=1918), a qualitative in-depth study (N=190) and a review of (inter-) national housing policies. Key Findings: The findings of this qualitative case study demonstrate how the interplay of discontinuous developments in advanced old age and social exclusion reduce the opportunities for action to maintain societal integration and participation in physical, temporal, spatial and social dimensions. In consequence, the participants concentrate their daily life in the nearer home environment. They actively and creatively adapt their patterns of societal integration and participation, supported by targeted use of mass media and communication technologies. Formal, public patterns are increasingly shifted into the informal private sphere of the nearer home environment, become less visible for the public and are supplemented by subtle, inward oriented patterns. Conclusion: The observed decrease of societal integration and participation in advanced old age must not be misunderstood as disengagement or narrowed down to an inevitable side effect of advanced old age. The home environment emerges as a major resource for societal integration and participation in advanced old age. Because of the close link between independent living and societal integration and participation in advanced old age, policy interventions should target at the promotion of independent living by ensuring an accessible physical environment, public transport and infrastructure in the neighbourhood and the universal design of technologies.

Dokumententyp: Dissertation
Erstgutachter: Wahl, Prof. Dr. Hans-Werner
Tag der Prüfung: 14 Juni 2006
Erstellungsdatum: 20 Jun. 2006 12:15
Erscheinungsjahr: 2006
Institute/Einrichtungen: Fakultät für Verhaltens- und Empirische Kulturwissenschaften > Institut für Gerontologie
DDC-Sachgruppe: 300 Sozialwissenschaften, Wirtschaft, Recht
Normierte Schlagwörter: Soziale Integration, Ausgrenzung, Barrierefreiheit, Qualitative Sozialforschung, Altenpolitik, Disengagement
Freie Schlagwörter: Hochaltrigkeit , Produktivität , Wohnumweltsocial and community participation , social exclusion , advanced old age , barrier free environment , qualitative case study
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