Englische Übersetzung des Titels: South Korean Enterprises

In: Kern, Thomas ; Köllner, Patrick (Hrsgg.): Südkorea und Nordkorea. Frankfurt a. M./New York, Campus-Verlag 2005, S. 121-148

Vorschau

PDF, Deutsch Download (1MB) | Nutzungsbedingungen

Abstract

Der Verfasser fragt nach den Auswirkungen der Asienkrise auf die Strukturen der koreanischen Wirtschaft. Er stellt zunächst die Entstehung der großen koreanischen Unternehmenskonglomerate (Chaebol) dar und zeigt, worauf ihre Dominanz in der koreanischen Wirtschaft beruhte. Der Preis hierfür lag zunächst in einer Unterentwicklung der südkoreanischen Klein- und Mittelindustrie. Erst nach und nach etablierte sich eine dual strukturierte Wirtschaft mit einem expansiven großindustriellen Sektor und einem daneben existierenden Bereich von kleineren und mittleren Unternehmen. Die Expansion der Großunternehmen nach 1960 wird mit einem Blick auf die grundlegenden Merkmale der Chaebol und die Mechanismen ihres Zusammenspiels entschlüsselt. Hier geht es um die Eigentümerstruktur und die Verflechtung von Unternehmen und Familie, die Organisations- und Entscheidungsstruktur der Chaebol, das Management und die Beschäftigten. In den 1990er Jahren geriet dieses System an seine Grenzen und wurde kontraproduktiv. Die "Asienkrise" führte zu einem partiellen Aufbruch des Chaebol-Systems, seine Dominanz und seine Strukturierungskraft für die südkoreanische Wirtschaft aber sind nicht verloren gegangen.