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Inanspruchnahme und Wirksamkeit ambulanter Psychotherapie am Beispiel einer psychotherapeutischen Praxis : Ein Beitrag zur Versorgungsforschung

Hofmeister, Beate

Englische Übersetzung des Titels: Utilization and effectiveness of ambulatory psychotherapy using the example of a psychotherapeutic practice : A contribution to health services research

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PDF, Deutsch
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Abstract

Die vorliegende Arbeit untersuchte die Inanspruchnahme und Wirksamkeit ambulanter Psychotherapie am Beispiel einer psychotherapeutischen Praxis und leistet damit einen Beitrag zur Versorgungsforschung. Eine ausführliche Analyse der in der Praxis behandelten Patientinnen sollte Aufschluss über die Häufigkeitsverteilung psychischer Störungen sowie über Durchschnittswerte soziodemographischer und therapiebezogener Variablen in einem realistischen ambulanten Setting geben. In Abgrenzung zur aktuell üblichen Psychotherapieforschung nach den Standards von Randomisierten Kontrollstudien (RCT), verfolgte die Studie sodann das Ziel, ökologisch validere Aussagen über die Wirkung von Psychotherapie, wie sie in der Praxis realisiert wird, zu treffen. Sie stellt damit eine Art Pilotprojekt für eine umfassendere Qualitätssicherung im Bereich der ambulanten Psychotherapie dar. In die Untersuchung gingen Daten von insgesamt 184 Klientinnen ein, die im Zeitraum 2001-2006 eine Psychotherapie in der untersuchten ambulanten Praxis abgeschlossen oder abgebrochen hatten. Die Testverfahren zum Zeitpunkt vor Therapiebeginn umfassten eine Eigenschaftsliste, eine Beschwerdeliste und ein Item zur Einschätzung der Symptomstärke aus dem LHQ, sowie den FPI-R. Zum Zeitpunkt der Katamnese erhielten die Patientinnen zusätzlich zu diesen Maßen einen Katamnesefragebogen. 76 Patientinnen gingen in die Katamnesestichprobe ein. Die Therapeutin schätzte den Therapieerfolg unabhängig von den Einschätzungen der Patientinnen für sämtliche Patientinnen auf einer fünfstufigen Skala ein. Daten zu den soziodemographischen und therapiebezogenen Variablen (z.B. Anzahl der Therapiesitzungen) wurden aus den Patientinnenakten entnommen. Die Ergebnisse zeigen, dass es sich bei dem behandelten Klientel um eine Stichprobe handelt, die erwartungsgemäß mit denen epidemiologischer Studien schwer vergleichbar ist. Dies ist zum einen auf methodische Unterschiede zurückzuführen, zum anderen spiegeln sich darin die Ergebnisse anderer Versorgungsstudien wider, die zeigen, dass sich die Prävalenzen psychischer Störungen in der Allgemeinbevölkerung nicht mit denen in Versorgungseinrichtungen decken. Im Vergleich mit der Stichprobe des GEK-Reports (2007) finden sich dagegen bezogen auf die vorhandenen Störungsbilder eindeutige Parallelen. Diese deuten darauf hin, dass es sich bei der untersuchten Stichprobe um eine für die ambulante Versorgung repräsentative Stichprobe handeln könnte. Weitere Studien wären nötig, um Erkenntnisse über die tatsächliche Inanspruchnahmestruktur in der ambulanten Versorgung zu gewinnen. Bei der Evaluation der Therapieeffekte zeigte sich, dass die hier beforschten Psychotherapien im Durchschnitt als sehr erfolgreich bewertet wurden und zwar unabhängig von Störung und Alter. Männer und Frauen unterschieden sich in der Beurteilung des Therapieerfolgs nur in einer von vier Variablen (die Veränderung durch die PT wird durch die Männer höher eingeschätzt). Der Bildungsgrad der Patientinnen scheint mit dem Therapieerfolg in Zusammenhang zu stehen, wobei unklar bleibt worauf dieser Zusammenhang begründet ist. Überraschenderweise erwies sich die Therapiedauer als unabhängig vom Ausmaß der Beeinträchtigung bei Therapiebeginn. Langzeittherapien wurden von der Therapeutin als erfolgreicher beurteilt als Kurzzeittherapien.

Übersetzung des Abstracts (Englisch)

The present study researched the utilization and effectiveness of ambulatory psychotherapy using the example of a psychotherapeutic practice, providing a contribution to health services research. A detailed analysis of the treated patients should shed light on the epidemiology of mental health problems and mean values of sociodemographic and therapeutic variables in a realistic ambulatory setting. In contrast to current psychotherapy research according to the standards of randomized controlled trials (RCT), the study intended to give ecologically more valid information about the effectiveness of psychotherapy as it is implemented in practice. Therefore, it constitutes a pilot project for quality management in the field of ambulatory psychotherapy. The study used data of 184 clients, who finished or broke up psychotherapy in the concerned ambulatory practice between 2001 and 2006. Test procedures at the beginning of therapy included a list of personal characteristics, a list of discomforts and an item of LHQ evaluating symptom severity, as well as the FPI-R. At the time of catamnesis, patients in addition to the former measures received a follow-up questionnaire. Follow-up data could be obtained from 76 patients. The psychotherapist evaluated therapy outcome on a fife-stage scale for the total sample and independently from the patients’ measures. Sociodemographic and therapeutic variables (e.g. number of therapy sessions) were gained from patient files. Results demonstrated that the sample of treated clients is hardly comparable with those described in epidemiological studies. This fact may be attributed to methodical differences, but also reflects the results of earlier studies, showing the prevalence of mental health problems in the general population not being congruent with that in health care institutions. Compared to the sample of “GEK-Report” 2007, one can find obvious parallels regarding the existent syndromes, suggesting that the analyzed sample might be representative for ambulatory health care. Further studies will be necessary to gather information about the actual utilization structure in ambulatory health care. Therapy effects showed that the psychotherapies analyzed in this study were judged as very successful, irrespective of syndromes and age. Male and female patient’s outcome ratings only differed in one of four variables, male patients feeling a higher degree of change. Patients’ level of education seems to correlate positively with therapy outcome, while the reasons for this correlation remain unclear. Surprisingly, therapy length turned out to be independent of the extent of discomfort at the beginning of therapy. The psychotherapist’s ratings showed long time therapy to be more successful than short time therapy.

Dokumententyp: Dissertation
Erstgutachter: Backenstraß, Dr. PDDip Matthias
Tag der Prüfung: 2 Februar 2009
Erstellungsdatum: 09 Feb. 2009 08:26
Erscheinungsjahr: 2008
Institute/Einrichtungen: Fakultät für Verhaltens- und Empirische Kulturwissenschaften > Psychologisches Institut
DDC-Sachgruppe: 150 Psychologie
Normierte Schlagwörter: Ambulante Psychotherapie, Ambulante psychotherapeutische Versorgung, Psychotherapeutische Versorgung, Epidemiologie, Psychotherapeutische Praxis
Freie Schlagwörter: Effektivität , Qualitätssicherung , Klientzentrierte Psychotherapie , differentielle Therapieeffekteambulatory psychotherapy , epidemiology , effectiveness , client-centered psychotherapy , cognitive behavior therapy
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