English Title: The Clean Development Mechanism : Uncertainty of Project Appraisal and Long-term Incentives for Developing Countries ; With Case Studies from the Energy and Transport Sector
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Abstract
Im Rahmen der internationalen Verhandlungen zum Klimaschutz haben sich die Industrieländer zur Deckelung ihres Treibhausgasausstoßes verpflichtet. Um die Industriestaaten bei der Umsetzung dieser klimapolitischen Verpflichtungen zu entlasten und gleichzeitig die Entwicklungsländer auf dem Weg zu ökologisch nachhaltiger Entwicklung zu unterstützen, führt das Protokoll von Kyoto den Clean Development Mechanism (CDM) ein. Im Rahmen des CDM können Investoren aus Industriestaaten Klimaschutzprojekte in Entwicklungsländern durchführen oder finanzieren und die damit erzielten Emissionsreduktionen auf ihre eigenen Reduktionsverpflichtungen anrechnenen lassen. Bei der Ermittlung der durch ein CDM-Projekt erzielten Emissionsreduktionen stellt sich das Problem, dass nach Projektdurchführung nicht mehr gemessen werden kann, wie viel im kontrafaktischen Referenzfall (Baseline) emittiert worden wäre, wenn es den CDM nicht gegeben hätte. Die Projektentwickler haben daher einen Anreiz, ein höheres Baseline-Emissionsniveau vorzutäuschen, um mehr Reduktionszertifikate zu erhalten. Außerdem müssen alle indirekten Emissions-Effekte des Projekts identifiziert und bewertet werden. Im ersten Teil der Arbeit werden anhand von formalen Modellen, Expertenbefragungen und Fallbeispielen im Energie- und Transportsektor folgende Fragen untersucht: 1.Welche Methoden zur Ermittlung der Projekt-Baseline und zur Quantifizierung der indirekten Emissionseffekte stehen zur Verfügung? 2.Welche Arten von Unsicherheit gibt es bei der Evaluierung von CDM-Projekten und welche Methoden eignen sich zur Ermittlung und Darstellung dieser Unsicherheit? 3.Wie groß sind die Fehlerpotentiale bei der Berechnung der Emissionsreduktionen in Abhängigkeit unterschiedlicher Projekttypen? 4.Können die Emissionsreduktionen bei mehreren Projekten auf einer Wertschöpfungskette eindeutig zugeordnet werden und welche Zuordnungsregeln sind sinnvoll? 5.Wie sind die im CDM auftretenden Probleme im Vergleich zu alternativen Instrumenten wie dem internationalen Handel mit Emissionsrechten zu bewerten? Darüber hinaus wird gezeigt, welchen langfristigen Einfluss die Wahl der Baseline-Methode, auf die von den Firmen gewählten Emissionspfade hat und zu welchen Ineffizienzen dies führt. Im zweiten Teil der Arbeit wird untersucht, ob und unter welchen Rahmenbedingungen der CDM zu höheren Kosten für die Entwicklungsländer in der Zukunft führen könnte. Dabei wird zunächst die sog. Ausverkaufs-These geprüft, die besagt, dass Entwicklungsländer im CDM ihre billigsten Klimaschutzoptionen zu Schleuderpreisen an Industriestaaten veräußerten. Da diese Optionen nicht mehr zur Verfügung stünden wenn die Entwicklungsländer selbst in Emissionsauflagen einwilligen, seien sie dann gezwungen, auf teurere Reduktionsmaßnahmen auszuweichen. Anschließend wird in einem dynamischen Kontrollmodell analytisch und numerisch untersucht, wie das Verhalten der Entwicklungsländer während des CDM-Regimes von ihren Erwartungen bezüglich der Regeln des nachfolgenden Post-CDM-Regimes abhängt und wie die Regime ausgestaltet werden müssen, damit die Akteure die First-best-Allokation des sozialen Planers realisieren. Es wird gezeigt, unter welchen Konstellationen und Erwartungen es aus Sicht der Entwicklungsländer rational sein kann, sich nicht am CDM zu beteiligen. Dies ist insbesondere dann der Fall wenn die Entwicklungsländer für die Zukunft einen weltweiten Emissionsrechtehandel erwarten, in dem sich die zugeteilte Zertifikatemenge am Baseline-Emissionspfad der Entwicklungsländer orientiert.
Translation of abstract (English)
Summary During the negotiations on Climate Change in Kyoto, the Industrialised Countries agreed to reduce their yearly greenhouse gas emissions. In order to achieve this in a cost-efficient way, the Kyoto Protocol provides for a number of flexible mechanisms, one of which is the Clean Development Mechanism (CDM). This mechanism allows Industrialised Countries to finance emission-abatement projects in Developing Countries (hereafter, DCs) and to offset the accruing emission reductions against their international abatement commitment. To calculate emission reductions accruing from such projects, a counterfactual -and therefore non-measurable- emission baseline has to be determined. Since the baseline depends on the firm's plans which is private information, the firms have a strategic incentive to exaggerate their baseline, in order to receive more reduction credits. In order to solve this problem a variety of methodologies for determining baselines has been suggested. In addition to the baseline all indirect emission effects of a CDM project have to be quantified. The first part of the thesis examines the following questions by means of formal models, an expert survey and case studies from the energy and transport sector: 1. What methodologies for the quantification of emission baselines and indirect emission effects of a project are available? 2. What kind of uncertainties do exist and how can these uncertainties be measured and presented? 3. What is the magnitude of errors in calculating emission reductions and how does the magnitude depend on the project type? 4. Is it possible to assign emission reductions correctly to specific projects if there are several concurrent projects on the same supply chain? What assignment rules should be applied? 5. How are the shortcomings of the CDM to be judged in comparison with alternative instruments like an international emission permit scheme? It is also shown how the baseline methodology applied determines the optimal abatement paths chosen by the firms. A number of methodologies provide incentives for the firms to abate less than in the global planner's first-best solution and this effect is the stronger the more centralised a market sector is. The second part of the thesis investigates the widely discussed 'sold-out' thesis that through CDM projects DCs would sell out their cheap abatement options, so that only costly options would remain when they will be confronted with emission targets themselves. It is shown that there is no rationale for a selling out effect since the Nash bargaining solution guarantees that both project partners benefit from the project. We offer an alternative explanation why the non-implementation of CDM projects can still be rational. Utilising an optimal control model it is shown how DCs' optimal abatement paths during the CDM-regime depend on the provisions of the post-CDM-regime. If DCs' future emission cap is a baseline emission cap, participation in the CDM can increase future compliance costs. The general results are illustrated by numerical simulation.
Document type: | Dissertation |
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Supervisor: | Bell, Prof. Clive |
Date of thesis defense: | 19 December 2003 |
Date Deposited: | 13 Jan 2004 09:29 |
Date: | 2003 |
Faculties / Institutes: | The Faculty of Economics and Social Studies > Alfred-Weber-Institut for Economics |
DDC-classification: | 330 Economics |
Controlled Keywords: | Klima / Umweltschutz, Klimakonvention, Kyoto-Protokoll, Internationale Kooperation / Emissionsschutz, Umweltzertifikathandel |
Uncontrolled Keywords: | Emissionshandel , Kompensation , CO2-Handel , Flexible Mechanismen , Indirekte EffekteBaseline , Spillovers , Joint Implementation , Clean Development Mechanism |