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Abstract
Museen blicken auf verschiedene Entwicklungslinien zurück, denen ein Kern ausgeprägter Sammelleidenschaft gemeinsam ist. Der Bogen ihrer Geschichte lässt sich vom antiken Tempel für die Musen über fürstliche Prachtentfaltung und Machtillustration, der Zurschaustellung wissenschaftlicher Gelehrsamkeit bis hin zur Demonstration bürgerlichen Selbstbewusstseins und später Nationalstolzes spannen. Seit der Aufklärung werden Museen zunehmend als Bildungsstätten mit Bildungsauftrag verstanden, im 20. Jahrhundert wandelt sich die Institution vielerorts nochmals hin zu einer erlebnisorientierten Freizeiteinrichtung. In jüngerer Vergangenheit tragen die Ökonomisierung des Museumswesens, die Forderung nach mehr Besucher- und somit Marktorientierung und aktuelle gesellschaftliche Trends vor dem Hintergrund von Globalisierung und neuen Medien dazu bei, das Selbstverständnis der Institution kritisch zu hinterfragen. Dem daraus resultierenden Anpassungsdruck und Legitimationszwang suchen die Museen mit sehr unterschiedlichen Strategien zu begegnen.
Vernetzung mit Gleichgesinnten, selbstbestimmte Teilhabe und gleichberechtigte Mitwirkung spielen eine immer größere Rolle im Leben der Menschen, die Zugang zu modernen Medien und sozialen Netzwerken haben. An diese Lebenswirklichkeit anzuknüpfen und diesen Faktoren mehr Raum und Bedeutung in der Museumsarbeit zu geben kann möglicherweise helfen, die Institution für ein breites Publikum (wieder) interessant zu machen. Daher beschreiten viele Institutionen bereits den Weg der aktiven Beteiligung der Besucher an professioneller Museumsarbeit. Die Arbeit stellt einmal dar, welche Ausprägungen dieser neuartige partizipative Ansatz hat und fragt zudem, welcher Nutzen für die Institution besteht, welche Auswirkungen auf das Selbstverständnis zu verzeichnen sind, wie diese Erfahrungen zu werten sind und welchen Stellenwert künftig die Balance zwischen den Kernaufgaben von Museen – Sammeln, Forschen, Bewahren, Vermitteln – noch hat oder ob diese möglicherweise zu Gunsten einer Aufgabe aufgegeben werden kann oder sogar muss.
Document type: | Master's thesis |
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Date: | 2013 |
Supervisor: | Prof. Dr. Marcus Llanque |
Version: | Primary publication |
Date Deposited: | 21 Jul 2014 15:30 |
Faculties / Institutes: | University, Fakulty, Institute > München, Ludwig-Maximilians-Universität München, Fakultät für Philosophie, Wissenschaftstheorie und Religionswissenschaft (Philosophie - Politik - Wirtschaft) |
DDC-classification: | Organizations and museology |
Controlled Keywords: | Museum, Publikum, Besucher, Beteiligung, Globalisierung, Internet |
Subject (classification): | Museology, Art Collection, Art Museum |