1. Home
  2. Search
  3. Fulltext search
  4. Browse
  5. Recent Items rss
  6. Publish

"Indianer" in klassisch-antikem Stil. Die Skulpturen des Indianischen Museums von Ferdinand Pettrich aus Dresden

Bucceroni-Tellenbach, Margarita

[thumbnail of Bucceroni_Tellenbach_Indianer_im_klassisch_antiken_Stil_2019.pdf] PDF, German
Download (446kB) | Lizenz: Creative Commons Lizenzvertrag"Indianer" in klassisch-antikem Stil. Die Skulpturen des Indianischen Museums von Ferdinand Pettrich aus Dresden by Bucceroni-Tellenbach, Margarita underlies the terms of Creative Commons Attribution - ShareAlike 4.0

For citations of this document, please do not use the address displayed in the URL prompt of the browser. Instead, please cite with one of the following:

Abstract

Corrigenda zu den Seitenangaben im Inhaltsverzeichnis:

1.4 Rückkehr nach Europa und Schenkung an Papst Pius IX. - Seite 18 (statt Seite 19)

2.1.2 Bozzetti - Seite 20 (statt Seite 21)

2.1.3 Reliefs - Seite 27 (statt Seite 28)

2.2 Beispiele für Darstellungen außereuropäischer Menschen ... - Seite 34 (statt Seite 35)

2.3.2 Der "(Un-)Edle Wilde" in den Werken zeitgenössischer Künstler ... - Seite 44 (statt Seite 45)

2.3.3 Die Skulpturen von Thomas Crawford ... - Seite 49 (statt Seite 50)

Fazit - Seite 53 (statt Seite 54)

Im Jahr 1837 fanden in Washington, D.C. Territorialverhandlungen zwischen der US-amerikanischen Regierung und einigen Vertreter der indigenen Stämme Nordamerikas statt. Den Verhandlungen war der „Indian Removal Act“ vorausgegangen, die gesetzliche Grundlage für die Vertreibung der Indianer aus den Bundesstaaten östlich des Mississippi River. Präsident Andrew Jackson hatte dieses Dekret 1830 unterschrieben, die Vertreibung hatte jedoch bereits seit der Jahrhundertwende begonnen. Die Verträge beinhalteten das Abtreten, den Tausch oder Verkauf der Stammesgebiete. Die Deportationen der indigenen Bevölkerung stellen einen Höhepunkt der Vertreibung und den Tiefpunkt in den Beziehungen zwischen den indianischen Stämmen und der euro-amerikanischen Regierung dar. Die Verhandlungen von 1837 wurden von der Öffentlichkeit aufmerksam verfolgt und dokumentiert. Im Publikum befand sich auch Ferdinand Pettrich (1789-1872), ein Bildhauer aus Dresden und Schüler Antonio Canovas und Bertel Thorvaldsens. Er machte die Verhandlungen sowie die um ihre Existenz kämpfenden amerikanischen Ureinwohner zum Thema seines bedeutendsten, 33 Plastiken umfassenden Werkes. Die vorliegende Arbeit behandelt diese Skulpturengruppe, die der Künstler selbst als „Indianisches Museum“ bezeichnete und die in den Jahren zwischen 1845 und 1856 entstand. Während Darstellungen der indigenen Bevölkerung Amerikas seit der Entdeckung des amerikanischen Kontinents im 16. Jh. in Form von Gemälden, Stichen und Zeichnungen existieren, bilden die Skulpturen Pettrichs womöglich die erste Auseinandersetzung mit den amerikanischen Ureinwohnern im Medium der Skulptur. Anschließend an die Darstellung der Ausgangssituation Pettrichs sowie der jungen Nation der Vereinigten Staaten von Amerika beschäftigt sich die vorliegende Arbeit mit den zeitgleich entstandenen Indianergalerien von Charles Bird King und den Bildern von Karl Bodmer und George Catlin, aber auch mit seinen unmittelbaren Konkurrenten Luigi Persico und Horatio Greenough. Pettrichs Skulpturen sollen zudem mit Blick auf den Diskurs um den "Edlen Wilden" sowie auf die Vereinnahmung des Konzeptes durch die zeitgenössische Propaganda untersucht und eingeordnet werden. Das Hauptaugenmerk der Analysen liegt auf der Antikenrezeption: Pettrich übertrug das römischklassizistische Vokabular auf die nordamerikanischen Ureinwohner, die anders als die Bevölkerungen Asiens und Afrikas keine gemeinsame Geschichte mit Europa geteilt haben. Seine Bildwerke stellen sie in den Kontext der europäischen Antike und deren mythologischen Helden, Cäsaren, Dichtern und Philosophen sowie zu den geistigen Repräsentanten der europäischen Aufklärung. Pettrich zeigt die Indigenen im Medium der Büste, das diesen gesellschaftlichen Eliten vorbehalten war. Die Untersuchungen sollen jeweils an einzelnen Bildwerken des "Indianischen Museums" durchgeführt werden. Ein in der Masterarbeit behandelter Zwischenschritt, in dem untersucht wurde, was ein Interpretationsmodell postkolonialer Theorien für die Interpretation des Oeuvres leistet, wird in dieser Veröffentlichung ausgeklammert und Thema einer separaten Veröffentlichung werden. Im dritten Kapitel widmet sich die Arbeit der Frage, welche Aufschlüsse der Titel des „Museums“ hinsichtlich der Interpretation der "Indianerskulpturen" Pettrichs gibt, bevor in ein resümierendes und weiterführendes Fazit übergeleitet wird.

Document type: Master's thesis
Date: 2019
Supervisor: Prof. Dr. Henry Keazor
Version: Primary publication
Date Deposited: 03 Jun 2019 11:52
Faculties / Institutes: University, Fakulty, Institute > Heidelberg, University, Institute of Art History
DDC-classification: Plastic arts, numismatics, ceramics, metalwork
Controlled Keywords: Pettrich, Ferdinand / Das Indianische Museum
Subject (classification): Artists, Architects
Sculpture
Countries/Regions: Germany, Switzerland, Austria
United States, Canada
Additional Information: Der Abbildungsteil der Magisterarbeit kann aus urherberrechtlichen Gründen nicht mit zur Verfügung gestellt werden.