Hugo Helbing in München und Berlin: Eine quantitative Analyse digitalisierter Auktionskataloge (1916-1932)

Hugo Helbing, der als Kunsthändler und Auktionator über 25 Jahre hinweg eine dominierende Stellung im Münchener Kunstmarkt innehatte, gründete 1916 gemeinsam mit dem Berliner Kunsthändler Paul Cassirer eine Auktionsgemeinschaft. Während sich Berlin in dieser Phase zur pulsierenden Großstadt und zum bedeutenden Kunsthandelszentrum Deutschlands entwickelte, sah sich München mit der Aufrechterhaltung seiner Stellung auf dem deutschen Kunstmarkt konfrontiert. Im Rahmen dieser fallspezifischen quantitativen Analyse erfolgt eine Untersuchung der divergierenden Entwicklungen des Münchener und Berliner Kunstmarkts in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Untersuchungseinheit bilden die digitalisierten Auktionskataloge der Galerie Helbing und der Berliner Auktionsgemeinschaft innerhalb der beiden Kooperationsphasen (1916–1919 und 1924–1932). Neben dem digitalisierten Quellenmaterial und der Sekundärliteratur wurden auch deutschsprachige Kunstzeitschriften in die Analyse einbezogen. Der Fokus der vorliegenden Arbeit liegt auf dem standortspezifischen Versteigerungsangebot von (Kunst-)Objekten. Durch den Vergleich visualisierter Daten in ihrem historischen Kontext konnten neue Erkenntnisse bezüglich der Rolle Hugo Helbings in Berlin und München erlangt werden. Gleichzeitig wird das signifikante Potenzial der durch die Heidelberger Universitätsbibliothek digitalisierten Auktionskataloge und Handexemplare für unterschiedliche Forschungsbereiche evident.