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Serielle Malerei. Die Neuformierung der Produktions-, Rezeptions- und Distributionsbedingungen des Tafelbildes

Penzel, Joachim

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Abstract

Serien sind nicht etwa Ausdruck einer neuen Werkorientierung in der Malerei, bei der die Aufmerksamkeit vom einzelnen Bild auf einen größeren Zusammenhang gelenkt wird, sondern sind deutliche Hinweise auf eine prozess-, konzept- und handlungsorientierte Kunstpraxis, die jeden gültigen Werkbegriff hinter sich gelassen hat. Das Malen von Bildserien muss als strategisches Verhalten, als methodisches Vorgehen und als instrumentelle Praktik innerhalb des Systems Malerei verstanden werden, um in unterschiedlicher Weise und mit wechselnden Gewichtungen eine Neuformierung der Produktions-, Rezeptions- und Distributionsbedingungen der Tafelmalerei voranzutreiben. Serielle Gemäldepraktiken standen im 20. Jahrhundert in engem Zusammenhang mit der Entwicklung neuer Formen malerischer Visualität, etwa kubistischer und abstrakter Bildsprachen oder hybrider Bildformen; sie diente der selbstreferentiellen Erkenntnisgewinnung des Mediums Malerei, die man als grundlegenden Bestandteil einer allgemeinen Ontologie der Kunst betrachten kann. Genauso wurde mit seriell hergestellten Gemälden die Analyse und Kritik der massenmedialen Bildproduktion und der gesellschaftlichen Zeichenzirkulation betrieben, wurden alternative Lebensentwürfe und ökonomische Überlebensmodelle von Malern entwickelt. Diese Funktionalität serieller Malerei korreliert mit spezifischen Rollenkonzepten der einzelnen Künstler, etwa dem Forscher und Konstrukteur, dem in asketischer Weltabgewandtheit lebenden Außenseiter oder der menschlichen Malmaschine, dem geschäftstüchtigen Kulturunternehmer oder dem fliegenden Bilderhändler.

Dokumententyp: Artikel
Erscheinungsjahr: 2010
Ausgabe: Erstveröffentlichung
Erstellungsdatum: 04 Feb. 2010 12:53
Institute/Einrichtungen: Forschungsprojekt, Arbeitsgemeinschaft > Einzelpersonen
DDC-Sachgruppe: Malerei
Normierte Schlagwörter: Serielle Malerei
Thema: Malerei