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Abstract

Psoriasis beeinträchtigt die körperliche und psychische Gesundheit der betroffenen Patienten und führt zu erheblichen Einschränkungen der Lebensqualität, unter anderem durch komorbide Angstzustände und Depressionen. Patientenschulungen können zu einer Verbesserung des Wissensstandes der Patienten führen und so den Umgang mit der Erkrankung erleichtern. Neue Strategien zur Verbesserung der Patientenversorgung umfassen „eHealth“ Applikationen wie Therapieüberwachungs-Apps, welche zu einer Entlastung im Alltag der Patienten betragen können. Ziel der Studie war es daher erstmals zu untersuchen, welchen Effekt eine Patientenschulung kombiniert mit einer Therapieüberwachungs-App auf die Gesundheit und Lebensqualität von Psoriasis-Patienten hat. Zudem wurde die Nutzungsfrequenz der Psoriasis-App, sowie die Verlässlichkeit der App-Daten näher analysiert und eine Evaluation der Studien-App durchgeführt. 107 Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis nahmen an der Studie teil, 53 in der Kontroll- und 54 in der Interventionsgruppe. Beide Gruppen nahmen innerhalb von 60 Wochen an fünf Studienvisiten in Präsenz teil (Woche 0, 12, 24, 36, 60). In diesen wurde ihr körperlicher Gesundheitszustand und ihre Lebensqualität eruiert und ein Screening auf Angsterkrankungen und Depressionen durchgeführt. Die Interventionsgruppe erhielt zudem nach der ersten Visite eine Patientenschulung zum Thema Psoriasis und Zugang zur Studien-App. Über die App konnten die Patienten ihren Gesundheitszustand und ihre Lebensqualität wöchentlich mittels Fragebögen und Fotos dokumentieren. In Woche 60 erfolgte die Evaluation der Studien-App durch die Interventionsgruppe. Anhand ihrer App-Nutzungsfrequenz über die Studiendauer von 60 Wochen wurde diese in zwei Subgruppen mit einer Nutzungsfrequenz von <20% und ≥20% eingeteilt. Der Grenzwert von 20% entspricht einer etwa einmal monatlichen Anwendung der Studien-App. Die Studiendaten zeigen, dass die Kombination einer Patientenschulung mit der Studien-App effektiv die Angstsymptomatik und Depressivität von Psoriasis-Patienten reduziert, wenn diese maximal einmal monatlich angewendet wird. Bei einer häufigeren Nutzung war kein signifikanter Effekt gegenüber der Kontrollgruppe messbar. Bei der Analyse möglicher Einflussfaktoren auf die App-Nutzung führten Schmerzen und Depressivität zu einer häufigeren App-Nutzung, während eine Psoriasis-Arthritis, Juckreiz und eine zunehmende Erkrankungsdauer diese reduzierten. Insgesamt zeigte sich eine gute Vergleichbarkeit von Visiten- und App-Daten, insbesondere wenn die App mindestens einmal monatlich angewendet wurde. Jedoch ließen die App-Fotos mit unserer Analysemethode noch keine exakten Rückschlüsse auf den PASI zur Beurteilung des Schweregrades der Psoriasis anhand von Fotos zu, was einen wichtigen Faktor für die teledermatologische Therapieüberwachung darstellt. Die Evaluation der Studien-App erbrachte wichtige Erkenntnisse zu Patientenpräferenzen und Verbesserungsoptionen der App. Die Studienergebnisse unterstützen die Verwendung einer Therapieüberwachungs-App kombiniert mit einer Patientenschulung zur Verbesserung der psychischen Gesundheit von Psoriasis-Patienten, sofern sie nicht zu häufig eingesetzt wird. Die Kombination mit weiteren App-Funktionen wie eRezepten und der elektronischen Übermittlung von Laborwerten könnte zudem zu zusätzlichen Entlastungen im Alltag der Patienten führen und die Versorgungsqualität weiter verbessern. Zukünftig gilt es die PASI-Bestimmung anhand von Fotos zu verbessern und zu erforschen, wie eine regelmäßige App-Nutzung dauerhaft erreicht werden kann. Teledermatologische Therapieüberwachungsstrategien ließen sich zudem gut auf andere chronische Hauterkrankungen übertragen und könnten zu einer erheblichen finanziellen Entlastung des Gesundheitssystem beitragen.