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Alice Lex-Nerlinger (1893-1975) – Motive und Bildsprache im Dienste des Klassenkampfes 1928-1933

Plein, Ira

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Abstract

Zeitgleich mit ihrem Eintritt in die Kommunistische Partei und die Assoziation revolutionärer bildender Künstler Deutschlands, begann Alice Lex-Nerlinger 1928, sich auch in ihrer künstlerischen Arbeit mit verschiedenen politischen Themen auseinanderzusetzen. Sie stellte ihr Schaffen in den Dienst verschiedener proletarischer Künstlervereinigungen und arbeitete mit unterschiedlichen Techniken wie Fotografie, Fotomontage und Fotogrammen, sowie mit Spritz- und Drucktechniken oder zeichnerisch. Durch dialektischen Bildaufbau erarbeitete sie Bilder zu gesellschaftlichen oder politischen Strukturen oder konkreten Missständen. Die Magisterarbeit behandelt das Werk der Künstlerin in den Jahren von 1928 bis 1933.

Ein Schwerpunkt liegt auf den verwendeten Techniken, wobei besonders auf die Montage als Gestaltungsprinzip Lex-Nerlingers Bezug genommen wird. Das Prinzip der Montage kommt im Großteil ihrer Werke zum Tragen. In ihren politischen Fotomontagen greift sie aktuelle Themen wie das der Aussperrungen auf und verbindet ihre reduzierten konstruktivistischen Kompositionen mit Fotografien, Zeitungsausschnitten und Typografie. Sie nutzt die Mittel der Montage, um durch Gegenüberstellung, serielle Reihung und Rhythmisierung auf die Auswirkungen der betrieblichen Reorganisation nach der Maßgabe des Taylorismus eindringlich vor Augen zu führen. In ihren Spritzbildern verbindet sie die typisierten und anonymisierten Figurendarstellungen der Arbeiter und Arbeiterfrauen durch dynamische Gegenüberstellung mit Feindbildern wie Kirche, Staat und kapitalistischer Industrie. Sie nutzt tradierte Motive wie das der schuldlos in Not geratenen schwangeren Arbeitermutter oder jenes des verendeten Soldaten, um Empathie zu erregen, geht jedoch über die reine Darstellung des Leids hinaus, indem sie auf Ursachen hinweist oder einen Ausweg aufzeigt.

Zu den drei Hauptthemenbreichen ihres Oevres – Arbeit, Paragraph 218 und Antikriegsbilder – schafft Lex-Nerlinger Arbeiten, die sie gezielt im Kontext der revolutionären Kunst ausstellt. Anhand der belegten Ausstellungen, Presseartikeln und Publikationen wird ein Einblick in die zeitgenössische Reaktion auf die politische Kunst Alice Lex-Nerlingers gegeben. Ihre Arbeiten wurden innerhalb des Kunstkontextes und der kunstpolitischen Berichterstattung vereinzelt erwähnt und erreichten so mitunter eine große Öffentlichkeit – vor allem durch die Zensur oder Diffamierung einiger ihrer Werke. Der Umstand, dass ihre Arbeiten auch unter rein formalästhetischen und modernistischen Kriterien Eingang zu verschiedenen Ausstellungen und Publikationen fand, erweitert die Perspektive über ihr politisches Anliegen hinaus.

Im Anhang der Magisterarbeit findet sich neben dem Literaturverzeichnis (Anhang 1) und den fortlaufend nummerierten Abbildungen zum Text der Arbeit (Anhang 2), die Transskription der Fotomontage 1931-1933 (Anhang 3). Desweiteren wurde eine Ausstellungsübersicht (Anhang 4) sowie eine Aufstellung sämtlicher nachweisbarer Arbeiten zwischen 1928 und 1933 erarbeitet und zum Überblick in einem von der Verfasserin erstellten (vorläufigen) Werkverzeichnis im Anhang 5 der Arbeit angefügt.

Document type: Master's thesis
Date: 2013
Supervisor: Prof. Andreas Tacke
Version: Primary publication
Date Deposited: 06 Sep 2013 15:47
Faculties / Institutes: University, Fakulty, Institute > Tries, University, Fachbereich III - Art History
DDC-classification: Painting
Photograpy, computer art
Controlled Keywords: Lex-Nerlinger, Alice, Geschichte 1928-1933, Werkverzeichnis, Weimarer Republik, Arbeiter, Kunst
Uncontrolled Keywords: Weimarer Republik, Proletarische Kunst, Revolutionäre Kunst
Subject (classification): Artists, Architects
Painting
Photography
Countries/Regions: Germany, Switzerland, Austria
Additional Information: Es handelt sich um eine geringfügig überarbeitete Fassung der im November 2012 vorgelegten Magisterarbeit an der Universität Trier, Fachbereich III - Kunstgeschichte.