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Frühe Sammler 'altdeutscher' Tafelgemälde nach der Säkularisation von 1803

Krüger, Enno

Englische Übersetzung des Titels: Early Collectors of Old German Panel Paintings

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Abstract

Frühe Sammler ‘altdeutscher’ Tafelgemälde nach der Säkularisation von 1803 Diese Dissertation behandelt das Sammeln spätgotischer Tafelmalerei im Deutschland des frühen 19. Jahrhunderts. Die Vermögenssäkularisation fiel in eine Zeit des kulturellen Umbruchs, in der die lange verpönte mittelalterliche Kunst eine ästhetische Rehabilitation erfuhr. Das war zuerst das Verdienst ihrer Sammler. Im Sammlungsambiente konnten alte Tafelgemälde als Kunst entdeckt, während der antinapoleonischen Kriege sogar zu einer Mode werden. Ausgangspunkt sind die Brüder Sulpiz und Melchior Boisserée, die wohl bekanntesten neuzeitlichen Sammler auf diesem Gebiet. Die Sammlung Boisserée ist bereits in die Fachliteratur eingeführt. Deshalb richtet sich die Aufmerksamkeit auf vierzehn weitere zeitgenössische Gemäldesammlungen mit einem signifikant hohen Anteil altdeutscher und altniederländischer Tafelmalerei, die erklärtermaßen oder indirekt nach dem Vorbild der Brüder Boisserée angelegt wurden. Von vorneherein ausgenommen waren nur weitere Kölner Sammler, denen 1995/96 eine Ausstellung des Wallraf-Richartz-Museums gewidmet worden ist. Die Arbeit fragt nach den kulturgeschichtlichen Voraussetzungen und spezifischen Motiven, mittelalterliche Tafelgemälde in der Epoche der Romantik zu sammeln. Die zwei entscheidenden Konnotationen gerade für die Rezeption der Malerei des Mittelalters, Christentum und Vaterland, sind Gegenstand eigener Abschnitte. Auf die Präsentation spätgotischer Gemälde im Musée Napoléon wird eingegangen. Mit besonderer Rücksicht auf die altdeutsche und altniederländische Tafelmalerei werden die vierzehn Sammlungen im Hinblick auf Konzeption, Entwicklung, Zusammensetzung, Methoden der Inventarisation, Anordnung und Präsentation des Bestandes untersucht. Zu diesem Zweck konnte überregional reiches Archivmaterial gesichtet und analysiert werden: etwa Briefe, Tagebücher, Inventare, Auktionskataloge und Gutachten. Biographische Forschungen ergänzen die Ausführungen zur Geschichte der Sammlungen. Im Ergebnis kristallisieren sich Sammlerpersönlichkeiten heraus, die sich in ihrem Kunstverständnis, ihren Vorlieben und ihrer Sammelstrategie teilweise erheblich voneinander unterscheiden. Das zentrale Anliegen der vorliegenden Arbeit ist es, über die Schärfung einzelner Sammlerprofile die ‘altdeutsche Sammelmode’ viel exakter, als dies bereits möglich war, in den kulturgeschichtlichen Kontext des frühen 19. Jahrhunderts einordnen zu können. So kann diese Arbeit auch die Wirkung der Boisserées aus einer sammlungsgeschichtlichen Perspektive beleuchten. Im Vergleich mit anderen Sammlungen stellt sich beispielsweise heraus, dass die Brüder in ihrer Spezialisierung erstens auf Gemälde und zweitens auf eine bestimmte Epoche den Sammlern ihrer Zeit entwicklungsgeschichtlich weit voraus waren. Die Ausführungen zu den einzelnen Sammlern streifen immer wieder museumsgeschichtliche Fragen. Größere Sammlungsbestände haben sich, mit Ausnahme fürstlichen Kunstbesitzes, nur in solchen Fällen komplett erhalten, wo es gelang, sie an die Krone zu verkaufen (München, Stuttgart, Karlsruhe, Hannover, Bamberg). Die materielle und ideelle Bewertung altdeutscher Kunst durch staatlich bestellte Gutachter, die als Vertreter der örtlichen Akademien oft noch dem Geschmack des Klassizismus verhaftet waren, ist ein zentraler rezeptionsgeschichtlicher Aspekt dieser Arbeit. Es wird aufgezeigt, wie die einzelnen Sammlungen in der zeitgenössischen Presse und Kunstliteratur rezipiert wurden. In den Privatsammlungen fanden die frühen Kunsthistoriker ihr Material für die Erforschung der altdeutschen Tafelmalerei vorsortiert. Ihre Publikationen wirkten auf den Geschmack der Sammler zurück. Einige Sammler haben selbst kunstgeschichtliche Abhandlungen über Objekte ihrer Sammelleidenschaft verfasst. Diese Art des Sammelns orientierte sich am bürgerlichen Bildungsideal und hat auch die Entstehung des modernen Kunstgeschmacks beeinflusst.

Übersetzung des Abstracts (Englisch)

Early Collectors of Old German Panel Paintings This dissertation examines fifteen private collections of paintings formed in early 19th-century Germany. These collections contain a significant number of Old German panel paintings. During the wars against Napoleon it became fashionable to collect such paintings. The author investigates the historical conditions and specific motives that led to the collecting of medieval panel paintings during Germany’s Romantic Era. The fifteen collections are examined with a focus on the conception, compilation,development and arrangement of the Old German panel paintings. For this reason a large amount of material from archives was assembled and analysed: letters, diaries, inventory lists, catalogues of auctions and historical reports. The examination of these collections is further complemented by biographical research and this, together with the historical awareness and, the interests and aesthetic preferences of the collectors is given special consideration, as is their economic strategy for acquiring these collections. Furthermore the paper shows how the collections were received by the local press and art literature of the time. Early art historians found their material for research on Old German panel paintings prearranged within private collections. Some collectors were themselves authors of publications on art history. This way of collecting corresponded with the ideal of the well-educated middle classes in Germany of the time and influenced the development of modern art taste.

Dokumententyp: Dissertation
Erstgutachter: Rosenberg, Prof. Dr. Raphael
Tag der Prüfung: 21 Januar 2009
Erstellungsdatum: 02 Mai 2012 08:46
Erscheinungsjahr: 2008
Institute/Einrichtungen: Philosophische Fakultät > Kunsthistorisches Institut
DDC-Sachgruppe: 700 Kunst, Musik, Unterhaltung
Normierte Schlagwörter: Kunstsammler, Privatsammlung, Malerei, Gotik, Romantik, Säkularisation, Boisserée, Sulpiz, Boisserée, Melchior, Rechberg und Rothenlöwen, Jose
Freie Schlagwörter: Tafelmalerei , altdeutschart collection , collector , Gothic , panel painting , secularization
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