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Suendenvergebung : Ihre religioese und soziale Dimension im Matthaeusevangelium

Park, Jeongsoo

Englische Übersetzung des Titels: The Forgiveness of Sins : Its Religious and Social Dimension in the Gospel According to Matthew

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Abstract

Das Thema dieser Arbeit, die Vergebung der Sünden, hat in der Bibel eine religiöse und eine soziale Dimension: Gott vergibt den Menschen und der Mensch vergibt auch seinerseits seinem Mitmenschen. Eine sprachliche Betrachtung der Rede von Sündenvergebung zeigt: Im AT ist nur von der religiösen Vergebung die Rede, dagegen ist im Griechentum nur von der sozialen Vergebung die Rede. Eine Kombination beider Begriffe der Sündenvergebung begegnet erst im hellenistischen Judentum (Jesus Sirach, Josephus). Im hellenistischen Judentum geschieht weiterhin eine Differenzierung innerhalb der sozialen Dimension als Vergebungsethos: Herrschafts- u. Bruderschaftsethos (Aristeasbrief, Die Testamente der zwölf Patriarchen). Man begegnet in dieser Vorgeschichte zu der Jesusüberlieferung einem Übergang: Johannes dem Täufer. Die Johannestaufe vermittelt Sündenvergebung durch den Ritus einer Waschung. Die Sündenvergebung bei Jesus basiert insgesamt stärker auf ihm als auf den anderen Traditionen im Judentum. Allerdings hat Jesus Sündenvergebung unabhängig von solch einem Ritus gelehrt, dies könnte in der Jesusüberlieferung, Q und Mk, an drei Möglichkeiten angeknüpft haben: an das Gebet, an die Heilung und an die Versöhnung unter den Menschen. Dabei kann man feststellen: In Q wird ein großes Gewicht auf die Vergebung unter den Menschen gelegt; in Mk dagegen auf die göttliche Vergebung. Dabei sind die Gebetslogien (Mt 6,12 und Mt 11,25) auffällig, die eine religiöse und zugleich soziale Dimension der Vergebung enthalten, wobei die menschliche Vergebung zur Voraussetzung für die göttliche Vergebung wird. Diese beiden, in Q und Mk noch relativ getrennten Dimensionen, werden erst bei Mt intensiv miteinander verbunden. Einige Grundgedanken über die Sündenvergebung bei Mt seien knapp formuliert: Mt rückt die menschliche Vergebung in seinem Evangelium in den Mittelpunkt. Bei Mt gilt eine »Logik«, d.h. die menschliche Vergebung ist eine Voraussetzung für die göttliche Vergebung. Die menschliche

Übersetzung des Abstracts (Englisch)

Eine Inklusion (1,23; 26,28) ist zur Sündenvergebung aufgebaut. In den zwei großen Redekompositionen, der Bergpredigt und der Gemeinderede, erscheint die Sündenvergebung nicht nur als »Logik« (6,12.14f; 18,35), sondern als Ganze in ihrem Zentrum. Jesus wird als ein neuer Herrscher geprägt, der durch seine Worte und Taten (4,23; 9,35), die Mahlgemeinschaft (9,9-13) und seine Lebenshingabe für andere (20,20-28) als der Messias bezeichnet wird. Durch das humane Herrscherbild, den Herrschaftsverzicht, wird das traditionelle Messiasbild korrigiert. Dieses Herrschaftsethos wird in der Gemeinde als Vergebungsethos mit dem Bruderschaftsethos verschmolzen. Zum Teil entspannt das Herrschaftsethos das Verhältnis der Gemeinde gegenüber ihrer Umwelt, durch Feindesliebe wird sie ihr sogar überlegen. Zum Teil dient das immer auf Gegenseitigkeit bezogene Bruderschaftsethos in der Gemeinde zu ihrem Zusammenleben. Es kommt bei Mt dabei zu einer Übertragung der Vollmacht zur Sündenvergebung. Zwischen der Bergpredigt und der Gemeinderede steht ein Übertragungsprozess. Die Vollmacht ist schon in der Bergpredigt implizit vorhanden (7,28f). Explizit wird sie dann in der Perikope von der Heilung des Gelähmten (9,1-8) und entfaltet sich in der Aussendungsrede (Kap. 10) und in der Zwischenszene von der »Binde- und Lösegewalt« (16,18f) im Petrusbekenntnis. Indem die göttliche Vergebung als »Vollmacht« des »Bindens und Lösens« endlich auf die Gemeinde übertragen wird (18,18f), wird die zwischenmenschliche Vergebung in ihr zu einem zentralen Kriterium des Gemeindelebens. Vor allem in der Gemeinderede wird diese übertragene Vollmacht zur Sündenvergebung zur Konfliktregulierung in der Gemeinde selbst: zwischen den »Kleinen« und dem »Großen« (18,6. 10. 14) sowie den Mitmenschen (18,21-23). Für das Zusammenleben einer Gemeinde als »corpus mixtum« ist darum das wiederholende Ritual, das Abendmahl (26,28), von großer Bedeutung.

Dokumententyp: Dissertation
Erstgutachter: Theißen, Prof. Dr. Gerd
Tag der Prüfung: 12 Juli 2001
Erstellungsdatum: 24 Jul. 2001 00:00
Erscheinungsjahr: 2001
Institute/Einrichtungen: Theologische Fakultät > Theologisches Seminar
DDC-Sachgruppe: 200 Religion
Normierte Schlagwörter: Kanon, Urchristentum, Neues Testament, Matthauusevangelium, Ethos
Freie Schlagwörter: Sozialgeschichte , Bergpredigt , Gemeinderede , Vollmacht , Herrschaftsethos , HerrschaftsethosSermon on the Mount , Communitarian Discourse(Mt 18) , Authority , Ethos
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