Das Bild Karls des Großen von Albrecht Dürer (1945)

Im Nachlass des Kunsthistorikers Werner Körte (1905-1945), der durch seinen Sohn Prof. Arnold Körte (Berlin) verwaltet wird, fand sich 2022 das unpublizierte Manuskript eines Aufsatzes, der als Beitrag für die Festschrift zum 70. Geburtstag von Harald Steinacker, dem damaligen Rektor der Universität Innsbruck, gedacht war. Körte wurde 1929 in Leipzig bei Wilhelm Pinder promoviert. Von 1929 bis 1936 arbeitete und forschte er an der Bibliotheca Hertziana in Rom. 1936 habilitierte er sich in Freiburg, wo er kurz vor seiner Einberufung zum Kriegsdienst 1939 zum Universitätsdozenten ernannt wurde. Das Typoskript wurde im Januar bis Februar 1945 verfasst und trägt den handschriftlichen Vermerk Körtes "Meine letzte Arbeit". Es wurde wegen des Kriegsgeschehens nicht mehr veröffentlicht. Am 10. Mai 1945 - zwei Tage nach dem offiziellen Kriegsende - fiel Körte in Jugoslawien. https://de.wikipedia.org/wiki/Werner_Koerte_(Kunsthistoriker) Auch wenn bei der Wortwahl gelegentlich die Entstehung des Texts während der NS-Diktatur anklingt, sind Methode und Ergebnisse im Umgang mit einem der am stärksten vernachlässigten Gemälde Dürers ideologiefrei. Nicht erhalten haben sich die geplanten Abbildungen, die jedoch größtenteils digital greifbar sind. (Thomas Schauerte)