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Abstract
Sigmund Freuds 1910 publizierte Studie „Eine Kindheitserinnerung des Leonardo da Vinci“, gedacht als Speerspitze in der Eroberung der Kulturgeschichte durch die Psychoanalyse, wurde zum Inbegriff eines unwissenschaftlichen Zugangs zur Kunst. Zur Kunstgeschichte im engeren Sinn kann der Essay in der Tat kaum etwas beitragen. Aber er verdient in anderem Kontext Interesse – nämlich in dem der Wissenschaftsgeschichte. Dass auch die angeblich rein beobachtenden Disziplinen ihre Gegenstände ”konstruieren”, ist heute gängige Münze. Weniger beliebt (weil gefährlicher) ist indessen eine andere Relativitätsthese: dass auch bestimmte idealisierende Vorstellungen, die die Forschenden über ihre Rolle, Aufgabe und Bestimmung hegen, den Blick auf die Realität vernebeln können. Das wird unserer Ansicht nach in Freuds „Leonardo“ so deutlich wie selten – und deshalb eignet sich die Abhandlung als Exempel für die Wissenschaft insgesamt.
Document type: | Article |
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Date: | 2006 |
Version: | Primary publication |
Date Deposited: | 30 Jul 2008 19:45 |
Faculties / Institutes: | Research Project, Working Group > Individuals |
DDC-classification: | Arts |
Controlled Keywords: | Freud, Sigmund / Eine Kindheitserinnerung des Leonardo da Vinci, Leonardo <da Vinci>, Psychoanalyse, Leonardo <da Vinci> / Anna Selbdritt, Leonardo <da Vinci> / Mona Lisa |
Uncontrolled Keywords: | Geniemythos, Homosexualität , Künstlermythologie , Künstlerpsychologie , Melancholie , Muttergöttin Mut , Neuplatonismus , Paragone , Sublimierung |
Subject (classification): | Aesthetics, Art History |
Countries/Regions: | Germany, Switzerland, Austria Italy |